DOSZeit - Ein letzter Blick zurück
5. Folge: Oktober - Dezember 1989

Jabberwocky


Auch in dieser DOSZeit-Folge werden wieder Preisangaben zu finden sein - in "Deutsche Mark" (DM). Deshalb gleich am Anfang die Umrechnung in Euro:


1 DM = 0,51129 Euro
1 Euro = 1,95583 DM


"In drei Jahren wird jeder PC entweder mit MS-DOS plus Windows oder mit OS/2 verkauft" (Bill Gates, Microsoft, 1989)


Oktober 1989


Systems '89 in München: Die allerwichtigsten Hard- und Software-Neuigkeiten.


486-PC auf breiter Front. Entgegen aller Erwartung waren auf der Systems bereits zahlreiche 486er zu sehen. Hersteller wie Hewlett Packard, IBM, NCR, Olivetti, Rein Elektronik und Tandon konnten, obwohl sie sich vorerst noch mit der 25-MHz-Version des Intel 80486 begnügen müssen, bei ihren 486-Modellen mit Rechenleistungen aufwarten, welche die 33-MHz-PC auf Basis des 80386 in den Schatten stellen.

Schneider präsentierte gleich zwei 486-Prototypen, ein Desktop- und ein Tower- Gerät, und wollte sich noch nicht festlegen, ob man sich für einen AT-Bus, den Microchannel oder den EISA-Bus entscheidet.

IBM, NCR und Rein Elektronik setzen auf den Mikrokanal, und HP, Olivetti sowie Tandon haben sich (vorerst) für den EISA-Bus entschieden.

Welches Bussystem sich durchsetzen wird ist noch völlig offen, wenngleich man davon ausgehen soll, daß es den EISA-Verfechtern allein um die Durchsetzung ihres Standards und EISA nicht als Drohung gegen IBMs Microchannel gedacht sei, um die Lizenzgebühren für diesen zu verringern.

Peinlich war für Compaq und Zenith, daß diese beiden großen Hersteller noch nicht in der Lage waren, einen 486-PC auszustellen.


Tandon stiehlt die Schau. Die größte Überraschung dieser System landete Tandon mit der Vorstellung eines 486-PC mit EISA-Bus, der nicht nur bewundert werden durfte, sondern mit dem man auch richtig arbeiten durfte. Fachjournalisten wollten erkannt haben, daß der Tandon gegenüber vergleichbaren lauffähigen 486ern mit Microchannel etwa zehn Prozent schneller sei.

Olivetti präsentierte übrigens zeitgleich in Brüssel seinen CP486 mit EISA- Bus.


Atari engagiert sich im PC-Markt. Deutlich mehr Neues für den PC als für den ST zeigte Atari auf der Systems. Am interessantesten dürfte der ABC 286-30, ein AT mit 8 MHz Taktfrequenz, 640 KByte Arbeitsspeicher, EGA-Grafik und einer 30 MByte Festplatte gewesen sein. Der Rechner wird mit Monochrom-Monitor für knapp 2.800 Mark, mit EGA-Color-Monitor für etwa 3.300 Mark angeboten. Ferner stellte Atari je einen monochromen und farbfähigen VGA-Monitor für unter 400, bzw. 1.000 Mark vor.


Euro XT von Schneider. Euro XT heißt der neue, große Bruder des Euro PC. Serienmäßig ist er mit einer 20 MByte Festplatte und zwei langen Steckplätzen ausgestattet. Der Arbeitsspeicher wurde auf 768 KByte erweitert, allerdings lassen sich die oberen 128 KByte nur als RAM-Disk nutzen.


Snofru XXV: Traum-386-PC für 35.000 Mark. Wer genug Geld übrig hat, kann sich den neuen Snofru XXV kaufen, der bereits in der Grundausstattung ca. 35.000 DM kostet. In dem außergewöhnlichen, pyramidenförmigen Gehäuse verbirgt sich Technik vom Feinsten: ein mit 25 MHz getakteter 80386-Prozessor auf dem derzeit teuersten Motherboard von Intel mit einem Cache-Speicher von 64 KByte. Man kann zwischen einer 80 und einer 160 MByte Festplatte wählen und erhält 4 MByte Arbeitsspeicher, der mit einer neuentwickelten 32-Bit- Erweiterungskarte bis auf 40 MByte Extended Memory ausgebaut werden kann. Der Münchner Hersteller Meadata Technologies stattet den Rechner je nach Kundenwunsch mit MS-DOS, OS/2, Unix oder anspruchsvoller Netzwerk-Software aus. Angeblich sollen auf der Systems bereits mehrere hochrangige Manager bekannter Banken den Snofru XXV für ihr Büro bestellt haben.


Brother mit 18 Nadeln. Der neue Brother-Drucker M-1818 arbeitet mit 18 Nadeln und sei deshalb fast doppelt so schnell wie ein herkömmlicher 9-Nadel-Drucker. Die Geschwindigkeit wird vom Hersteller mit 360 Zeichen pro Sekunde angegeben. Der Brother M-1818 soll für 1.480 Mark angeboten werden.


Star Division mit neuen Preisen. Der neue Star Writer 5.0 sei inzwischen so leistungsfähig geworden, daß der Hersteller den lange angekündigten Preis nicht mehr halten könne: Statt der 498 Mark sind nun 998 Mark fällig. Womit man sich auf eine Preis- Ebene mit MS Word und dessen Konkurrenten begibt. In den Strudel der Preissteigerung sind aus dem gleichen Grund auch die Produkte David (nun 698 Mark) und Star Planer 2.0 (ebenfalls 698 Mark) geraten.


PCS in London. Dem Ende entgegen geht das Spielespektakel auf der 'Personal Computer Show' (PCS, früher PCW) in London. Die Spielefirmen gehen und das große Business kommt.

Die Personal Computer Show in London ist nicht mehr länger die Domäne der Spielefirmen. Der Spielemarkt ist in Bewegung geraten und zwar in eine andere Richtung als vermutet: Immer mehr Spielehersteller drängen, wie beispielsweise Mindscape, über Grafik- und Freizeitprogramme in den Bereich der professionellen Software.

Eigentlich mischen nur noch einige große Firmen mit: Activision, Lucasfilm, Rainbow Arts, US Gold, Mindscape und ein paar andere mehr. Gerade im DOS-Bereich war es mit grandiosen Neuvorstellungen nicht gerade üppig bestellt, im Kommen sind allerdings weiterhin Strategie- und Rollenspiele sowie Simulationen.

Activison beeindruckte mit einer Demo namens 'Bomber'; von Lucasfilm ist im November 1989 ein "wunderhübsches, 'ganz anderes' Fantasy-Adventure" namens 'Loom' im VGA-Outfit zu erwarten, sowie eine weitere 'Zweiter-Weltkrieg- Jagdflugzeug-Simulation', die aber sehr schön gemacht sei.

Zur ernüchternden Entwicklung im Spielesektor passe es, daß die Spielepräsentationen auf die 'European Compute Trade Show', die im Frühjahr stattfindet, verlagert werden soll, das ist eine reine Fachmesse, wodurch der Massenansturm der 'lästigen Spielekids' beendet werden soll.

Auch auf der PCS zeigt sich klar: Dem wachsenden Interesse für schnelle 386- PC kann sich kaum ein namhafter Hardware-Hersteller mehr verschließen. Wer etwas auf sich hält, hat einen 386-PC mit 33 MHz oder zumindest einen 386SX-PC im Angebot. Darunter geht gar nichts mehr. Auch die ersten 486-PC gaben sich auf der PCS die Ehre. Ein Hersteller aus Fernost präsentierte seinen 'Ique 486' sogar mit dem Slogan "The Fastest 486 PC of the Show", was aber bei der geringen Konkurrenz kein großes Kunststück gewesen sein dürfte. Der 'tr 486' von Tulip etwa wird sich erst Anfang 1990 auf dem Markt einfinden. Dieser namhafte Hersteller will erst dann produzieren, wenn sichergestellt ist, daß der 80486-Chip auch fehlerfrei arbeitet.


Buntes.


Fasse Dich kurz. D. dtsch. Aküwa, also der deutsche Abkürzungswahn, tritt insbesondere bei den Informationen einer urdeutschen Firma auf, wenn auch zumeist mit englischen Begriffen. In einer Siemens-Information über die AT&T-Freigabe des ISDN- Entwicklungssystems von Siemens trifft man - in nur einem einzigen Absatz - auf die Entwicklungs-Hardware SIPB (Siemens ISDN PC Userboard) und die IOS (ISDN Operational Software), die "ISDN-Protokoll-PC-Entwicklungssoftware" PCT (Program Coding Tools), die Test-Software "Sitest", und schließlich noch zweimal auf die bereits genannte IOS. Die folgenden Absätze beschäftigen sich mit IOM-2-Chips (ISDN Oriented Modular), mit "Primärgruppen-Multiplexern", dann nochmals mit der "IOM-2-IC-Familie", dem ISAC-S (ISDN-Subscriber Access Controller) der AT&T-5ESS-Vermittlung und mit "Schichten des OSI- Referenzmodells".


Atari raucht nicht. Je nach Mitarbeiter ist die Meinung zu Ataris Urlaubspolitik unterschiedlich. Denn neuerdings gibt es dort für Nichtraucher sechs Tage Zusatz-Urlaub. Ein negativer Nebeneffekt: Die Raucherlobby rief zum Boykott von Atari- Produkten auf. Die Anfrage der Zigarettenindustrie, ob bei Atari Raucher diskriminiert würden beantwortete Atari mit "Leider ist dem nicht so".


Fachleute. Fehlendes Fachwissen ist den Tageszeitungen und Presseagenturen schon mehrfach nachgewiesen worden Nachdem die Redakteure vom amerikanischen 'PC Magazine' zuerst die 'New York Times' so lange belästigt hatten, bis deren Artikel in Ordnung waren, ist jetzt die 'Los Angeles Times' an der Reihe.

Das erste gefundene Zitat: "Ein Diskettenlaufwerk ist ein Gerät, das Information von einer magnetischen Scheibe liest und dann auf den Bildschirm schreibt".

Später folgte die Definition von DRAM: "Digital Read and Memorize" anstatt - wie es richtig heißen müßte - "Dynamic Random Access Memory".

Die Nachrichtenagentur AP hat nach dem spektakulären Virusfall vom Sommer 1988 (den Robert T. Morris verursachte) in einer Nachricht falsches "Grundlagenwissen" über Viren verbreitet: "Viren haben, laut Berichten, Bildschirme im Silicon Valley dazu gebracht, in Flammen aufzugehen, was offensichtlich durch die Beschleunigung der Taktrate einiger Videofunktionen verursacht wurde".


Die Macht des Lesers. Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung, erkannte Michael Swaine von 'Dr. Dobb's Journal' in seiner Kolumne. Er hatte die Leser aufgerufen, alles, was im Computerbereich in unverantwortlicher Weise, fehlerhaft dumm oder anderweitig negativ auffallend geschrieben wird, aufzuspüren und anzuprangern. Sein Kommentar auf die Leserreaktionen: "Ich danke besonders denen, die alle Beispiele für Tippfehler, Rechtschreibfehler und generelle Beweise für meine Senilität in meinen Kolumnen gefunden haben. Ihr könnt jetzt aufhören".


Software.


Flight Simulator IV. Vor fast 20 Jahren erblickte der erste Flight Simulator das Licht der Computerwelt. Im Dezember 1979 überraschte Bruce Artwick, Programmierer und geistiger Vater des Flight Simulator, die Fachwelt mit der ersten Version - damals freilich noch in Schwarzweiß und auf einem Apple II. Rechtzeitig zum zehnten Jubiläum kommt 1989 die neueste Version, der FS IV für den PC, auf den Markt.

Optisch unterscheidet sich der neue FS IV zunächst nur unmerklich von seinem bekannten Vorgänger. Im Cockpit der Cessna blieb alles beim alten, und die Maschine rollt wie gewohnt über den Taxiway zur Startbahn 36 in Chicago Meigs.

Doch die Realitätsnähe wurde beim Flight Simulator IV gegenüber dem FS III erheblich gesteigert. Nun gibt es kreuzende Flugzeuge, Tanklastzüge, Segelboote und sogar Wetterumschwünge. Man ist nicht mehr allein auf dem Flugfeld und Details wie ein sich drehender Propeller und deutlich sichtbare Landeklappen erfreuen den Piloten. Eine Landebahnbefeuerung verbessert die Orientierung während der Endanflugphase.

Unter dem Stichwort 'Aircraft Design' läßt sich nun jedes mögliche und unmögliche Flugzeug selbst entwickeln.

Neu hinzugekommen ist die doppelsitzige 'Schweizer 2-23', ein Segelflugzeug in Ganzmetallbauweise mit 20 Meter Spannweite, in den USA das Standardsegelflugzeug für die Schulung.

Lag beim Wechsel vom FS II zum FS III noch der Schwerpunkt auf der verbesserten grafischen Darstellung, so ging es beim Entwickeln des FS IV offensichtlich um die Steigerung der Realitätsnähe.

Die vielen Verbesserungen bedeuten natürlich zusätzlichen Rechenaufwand für den Prozessor.

Lohnt sich der Umstieg von den FS III auf den FS IV? Für Besitzer eines AT oder 386-PC mit 16-Bit-Grafiksystem unbedingt. Mit etwa 30 Mann-Jahren Entwicklung und weit über einer Million verkaufter Exemplare gibt es derzeit nichts, was dem FS IV das Wasser reichen könnte. Das unterstreicht auch die aktuelle Entscheidung des amerikanischen FAA (Federal Aviation Association), die jetzt den FS IV offiziell als Simulator für die angehenden Privatpiloten zugelassen hat.


Grabscher. Grasp/Xe lernt den Bildern laufen. Grasp ist ein leistungsstarkes Animationsprogramm für die Desktop Presentation - von der einfachen Dia-Show bis zum Demo. Obwohl mit allerlei Effekten an professionellen Ansprüchen orientiert, ist Grasp ein der 'Extended Edition' mit einem Preis von 586 Mark auch für private Anwender erschwinglich.


Tag Image File Format. Im Jahre 1986 einigten sich die Firmen Aldus, Microsoft und führende Scanner- Hersteller auf ein einheitliches Dateiformat für gescannte Grafiken. Im PC-Bereich ist dieses 'Tag Image File Format' (TIFF), bereits zum Standard geworden. So arbeitet auch die Software der weitverbreiteten Handy-Scanner mit diesem Format. In einer TIFF-Datei sind neben der eigentlichen Grafik auch noch eine Reihe weiterer Informationen untergebracht. Neben unumgänglichen Daten, wie zum Beispiel der Bildgröße, kann eine TIFF-Datei zusätzlich Randinformationen enthalten; es ist auch möglich, den Namen der benutzten Software oder des Scanner-Modells in die Datei mit aufzunehmen.


DFÜ. Verkaufte Sysops. Ein großer Verlag für Computer-Fachzeitschriften und -Bücher hatte es vorgemacht und nun auch Nachahmer gefunden: Mit dem Verkauf von Mailbox- Nummern läßt sich ein lukratives Geschäft machen. So versuchte etwa ein Privatmann, in seinen BTX-Werbeseiten Mailbox-Nummern gegen eine nicht unerhebliche Gebühr von bis zu drei Mark pro Abruf an den Kunden zu bringen. Wegen des großen Protests vieler Systembetreiber wurde dieser zweifelhafte Service jedoch bald wieder eingestellt. Was die Sysops so verärgerte, war der Umstand, daß jemand mit ihren privaten Telephonnummern Geld machen wollte. Die meisten Systeme sind kostenlos und werden vom Sysop selbst finanziert. Umso schlimmer, daß sich jemand an diesem Engagement zu bereichern versucht. Es dürfte doch bekannt sein, daß gute Mailboxen kostenlos diverse Telephonlisten zum Download bereithalten.


Rätsel. Wie kann ein DOS-Programm feststellen, ob es von der Tastatur oder von einer Batchdatei gestartet worden ist? Wer weiß, wie man dieses Problem löst, darf es Adok verraten.


Bücher. MS-DOSe für Bücherwürmer und Leseratten. Der Systhema-Verlag widmet der MS-DOSe, der Betriebsnudel des PC, jetzt endlich ein ganzes Buch. MS-DOSe ist die Hauptperson eines Cartoon-Computerkurses zu Schmunzeln. Selbst knochentrockenes Computerwissen wird auf lustige Weise vermittelt.

Küstenmacher, Werner "Tiki": MS-DOS mühelos!
Ein garantiert fröhlicher Cartoon-Computerkurs.
Systhema Verlag, 159 Seiten, DM 24,80
ISBN 3-89390-305-4


Spiele.


Ab dieser DOSZeit-Ausgabe entfallen die Preis-Angaben für die vorgestellten Computerspiele. Es handelte sich ohnehin nur um unverbindliche Preisempfehlungen der Hersteller, die nur eine grobe Orientierung ermöglichten.

Im Oktober 1989 wurden drei "sehr gute" Spiele vorgestellt, von denen der Klassiker Indiana Jones III erstaunlicherweise noch die niedrigste Gesamtpunktzahl erhielt.


Indiana Jones und der letzte Kreuzzug (Grafik-Adventure von Lucasfilm Games)

Indiana Jones und der letzte Kreuzzug ist als Spielfilm voll Gefühl, Action und mit phantasievoller Story bekannt, doch wie produziert man nach dieser Vorlage ein Computerspiel?

Die Programmierer der hauseigenen Software-Abteilung des Filmproduzenten George Lukas (der auch der Schöpfer der Filmsaga 'Star Wars' ist) haben diese Aufgabe bravourös erfüllt und ein echtes Adventure-Juwel geschaffen.

Indiana Jones und der letzte Kreuzzug umfaßt sechs Disketten, das Gralstagebuch des Vaters Henry Jones als Spielhilfe und eine sehr gute Spielanleitung. Und der Knüller: Spiel, Tagebuch und Anleitung sind in Deutsch. Die gelungenen Übersetzungen von Boris Schneider haben nichts von der Ausstrahlung und dem Witz der englischen Originaltexte eingebüßt. Anfangs hält sich das Spiel noch eng an die Handlung des Films, aber dann variieren die Plots.

Die Spieledesigner haben sich mit George Lukas und dem Regisseur Steven Spielberg zusammengesetzt um ein eigenständiges Spiel zu entwickeln, das sich nicht pedantisch genau an die filmische Vorlage bindet.

Selbst wenn man den Film gesehen hat, bleibt die Lösung des Adventures eine knifflige Aufgabe. Film und Spiel verfolgen zwar den gleichen Handlungsstrang, die Ausführung ist jedoch unterschiedlich.

Wegen der Datenmasse, die sich auf sechs Disketten verteilt, sollte man einen PC mit Festplatte haben. Für eine flüssige Animation im EGA- bzw. VGA- Modus empfiehlt sich zudem ein AT (80286).

Animationen und Bildschirmaufbau sind beeindruckend, und was sich da auf dem heimischen Bildschirm abspielt ist wirklich filmreif! Gekonnt werden die Abenteuer mit Kameraschwenks und Einblendungen in Szene gesetzt.

Auch die Soundeffekte sind hervorragend - und wenn man die vom Spiel unterstützte Adlib-Karte benutzt, erlebt man einen gigantischen Qualitätssprung. Sollte die Entwicklung so weitergehen, kann man sich über kurz oder lang den Weg ins Kino sparen [!].

Das herausragende und perfekt programmierte Grafikabenteuer Indiana Jones und der letzte Kreuzzug ist wohl für jeden PC-Besitzer eine Empfehlung: Ein Spiel von allererster Güte, das viele Stunden voller Spannung, Spielspaß und Humor beschert.


Caveman Ugh-lympics (Sportparodie von Electronic Arts)

Schon mal vor lauter Lachen vor dem PC zusammengebrochen - und zwar vor Windows 95/98? Also nicht aus Hysterie, sondern aus Spaß? Mit Caveman Ugh-lympics könnte dies passieren.

Insgesamt sind sechs Wettbewerbe zu bestehen: Partnerweitwurf, Keulen, Dinosaurierhochsprung, Säbelzahntigerwettlauf, Feuermachen und Dino-Rennen.

Ganz im Gegensatz zum richten Leben ist der Partnerweitwurf noch am ungefährlichsten. Es gilt eine hübsche Dame (mit einem Knochen im Haar) möglichst weit zu schleudern. Im Zuge der frühzeitlichen Emanzipation gibt es für Crudla, die einzige Frau im Feld, einen Mann als Wurfobjekt. Ähnlich witzig sind auch die anderen Disziplinen.

Der einzig nennenswerte Schwachpunkt sind die langen Wartezeiten, wenn neue Spiele geladen werden. Aber ansonsten ist das Spiel unbedingt empfehlenswert, allerdings ist eine Festplatte dafür Voraussetzung.


Star Wars (Actionspiel von Domark)

Die PC-Umsetzung von Spielautomaten ist bei Star Wars ist vollkommen gelungen. Nicht einmal die CGA-Auflösung kann den Spielspaß schmälern. Geboten ist Action ohne Ende. Größtmöglicher Spielspaß und sehr gute Bedienung. Das Automatenvorbild wurde exakt getroffen (soweit es die Hardware zuläßt). Was man etwas vermißt sind allerdings die Soundeffekte und die Musik.


Oil Imperium (Wirtschaftsspiel)

Beeindruckt vor allem durch sein gutes deutsches Handbuch und die erstklassige Benutzerführung, die vollkommen mausorientiert ist. Diese Wirtschaftsstrategie empfiehlt sich für alle, die bei Monopoly immer gewinnen oder große J.-R.- Ewing-Fans sind.


PT 109 (Torpedoschnellboot-Simulation von Spectrum Holobyte)

Die Benutzeroberfläche von PT 109 setzt neue Maßstäbe im Spielebereich, denn der Komfort entspricht Programmen unter GEM oder anderen grafischen Oberflächen. Geliefert werden zwei Versionen: eine für CGA/PC und eine für EGA/AT. Der Spielspaß ist allerdings nur mittelmäßig.


F-15 Strike Eagle (Düsenjäger-Simulation von Microprose)

Microprose, das Softwarehaus für Simulationen, hat die alte Version des F-15 Strike Eagle gründlich überarbeitet. Das Spiel entspricht dem aktuellen Stand der Simulationstechnik. Animationen und Aufbau orientieren sich am bisherigen Zugpferd des Hauses, dem F-19 Stealth Fighter.

Endlich unterstützt mal wieder ein professionelles Spiel die volle VGA- Auflösung. Die 3-D-Darstellung der Landschaft vermittelt durch die Farbverläufe räumliche Tiefe - ein beeindruckender Effekt. Da diese Simulation mit der Ad-Lib-Soundkarte zusammenarbeitet, ertönen originalgetreue Geräusche.

Die Anschaffung dieser Simulation lohnt sich allerdings nur für die Benutzer flotter AT- oder 386-PC mit VGA-Karte.


Ultima Trilogy (Fantasy-Adventure/RPGs)

Man erhält auf einen Streich drei absolute Fantasy-Klassiker zu einem günstigen Preis. Zwar sind die Spiele technisch gesehen nicht mehr auf dem neuesten Stand, aber Faszination und Spannung dieser Saga sind geblieben.


Manhunter 2 (Adventure von Sierra)

Dieses Adventure liegt nicht nur grafisch weit unter dem Standard der anderen Sierra-Produkte; doch wer mit Manhunter 1 zufrieden war, macht keinen Fehler, wenn er sich auch Manhunter 2 besorgt.


November 1989


Standards gefordert. Schön wäre es, wenn das VESA-Beispiel, das heißt der Zusammenschluß mehrerer großer Hersteller zur Festlegung eines neuen Standards, Schule machen würde. So fehlt beispielsweise nach wie vor ein Standard für Sound-Karten. Zwar existiert inzwischen mit der Synthesizer Card von AdLib eine Sound-Karte, die eine gewisse Verbreitung gefunden hat und auch von diversen Programmen unterstützt wird, und die kürzlich auf den Markt gekommene Steckkarte LAPC-1 von Roland, die 32-stimmigen Sound in Stereoqualität erzeugt, hat im professionellen Musikmarkt für einigen Wirbel gesorgt, doch die feste Etablierung eines Sound-Standards bleibt immer noch aus. Gerüchten aus den USA zufolge, will IBM selbst im Frühjahr 1990 eine Microchannel-Soundkarte vorstellen, die Töne und auch Sprache erzeugen kann; doch wie man IBM kennt, wird die Hardware dieser Karte so aufwendig sein, daß selbst bei einem Nachbau für den PC- oder AT-Bus ein Endverbraucherpreis von deutlich unter 1000 Mark illusorisch erscheint.


Comdex/Fall '89. Wie alle Jahre platzte zur Computermesse Comdex/Fall 1989 in Las Vegas das Spielereldorado aus allen Nähten, denn neben den Gamblern tummeln sich auch über 100.000 Messebesucher in der Stadt. Im Gegensatz zu 1988 gab es jede Menge Neuigkeiten zu sehen.

Wie auf der Systems in München, waren auch auf der Comdex die 486-PC und Computer mit EISA-Bus die Stars der Show. Darüber hinaus konnten die ersten Clones der Grafikkarte 8514/A von IBM bewundert werden, und Microsoft beeindruckte die Besucher mit seinem Word für Windows.

Insgesamt zeigten auf der Comdex über zwei Dutzend Hersteller einen 486-PC. Ein paar kleinere Hersteller präsentierten sogar bereits "aufgebohrte" 486-PC mit 33 MHz Taktfrequenz, obwohl die 33-MHz-Version des i80486 noch gar nicht verfügbar ist. Diese derart getunten Hochleistungs-PC erreichten einen Landmark-Faktor von bis zu 80 (das heißt 80-mal so schnell wie der IBM-PC), was einem IBM-AT mit einer Taktfrequenz von 150,2 MHz entspricht!

So wie im Jahr vorher auf der Comdex die OS/2-Schilder den Weg zu neuen, innovativen Produkten wiesen, waren es diesmal die EISA-Schilder. Die wohl eindrucksvollste Show in Sachen EISA zeigte Novell. 250 PC hatte man hier vernetzt und ließ zuerst 125 PC an einem Fileserver mit AT-Bus gegen 125 PC an einem vergleichbaren Server mit EISA-Bus laufen. Der EISA-Server war mehr als doppelt so schnell wie der Server mit AT-Bus, und als zum Schluß der EISA-Server nochmals mit allen 250 PC arbeiten mußte, war er immer noch schneller als der AT-Bus-Server mit 125 PC zuvor.

Als vorletzter der großen Desktop-Hersteller (Zenith fehlt noch) stellte Acer auf der Comdex seinen 486-PC mit EISA-Bus vor. Das Modell hieß Acer 1200 i486/EISA.

Toshiba stellte mit dem T8500 einen 386-PC mit 25 MHz Taktfrequenz vor. Das Bemerkenswerte an diesem Rechner sind allerdings nicht die technischen Daten und auch nicht der Preis ab 7.799 Dollar, sondern die Tatsache, daß es sich beim T8500 um Toshibas ersten Desktop-PC handelt. Weitere Desktop-Modelle sollen folgen.

ATI präsentierte mit der 8514/Vantage und der 85l4/Ultra zwei Grafikkarten, deren Videoprozessor kompatibel zum 8514/A-Standard von IBM ist. Der Preisbereich für die neuen ATI-Karten reicht von 599 Dollar für die 8514/ Vantage mit 512 KByte Bildschirmspeicher bis zu 1.199 Dollar für die 85l4/ Ultra mit 1 MByte Speicher und VGA-Kompatibilität.

Mit der VGA Wonder VRAM stellte ATI außerdem eine VGA-Karte vor, die mit VRAM- Speicherbausteinen ausgestattet ist, und zehnmal so schnell wie die VGA-Grafik von IBM sowie zweieinhalbmal so schnell wie andere VRAM-VGA-Karten arbeiten soll. Die VGA Wonder VRAM stellt bis zu 1024x768 Bildpunkte in 16 Farben dar und kostet mit 256 KByte Bildschirmspeicher 499 Dollar und mit 512 KByte Speicher 599 Dollar.

Auch Western Digital kündigte mit der Paradise 8514/A Plus und der Paradise 8514/A Plus Combo zwei 8514/A-kompatible Grafikkarten an. Die Paradise 8514/A Plus kostet in den USA 999 Dollar (Microchannelversion: 1.099 Dollar) und die Combo-Version 1.299 Dollar. Für 256 Farben in der höchsten Auflösung ist zusätzlich eine Speichererweiterung von 512 KByte auf 1 MByte erforderlich, die nochmals mit etwa 500 Mark zu Buche schlägt.

Von SyQuest gab es zwei neue Wechselplattenlaufwerke zu sehen, so zum Beispiel das SQ355 ein 3 1/2-Zoll-Laufwerk mit 42 MByte Speicherkapazität pro Datenträger und das SQ5200 ein 5 1/4-Zoll-Laufwerk mit der sagenhaften Speicherkapazität von 175 MByte pro Datenträger und ebenfalls RLL- Aufzeichnungsverfahren und SCSI-Schnittstelle. Die Großhändler-Preise inclusive jeweils eines Datenträgers sollen 290 Dollar (SQ355) und 690 Dollar (SQ5200) betragen.

Cyberspace führte den kleinsten Monitor der Welt vor. Dieser Monitor wird an einem Stirnband wie eine Brille vor das rechte oder linke Auge geklappt und erzeugt beim Anwender den Eindruck eines CGA.kompatiblen 12-Zoll- Plasmabildschirms in einer Entfernung von etwa 60 Zentimeter. Mit Steckkarte soll dieser Monitor voraussichtlich unter 1.000 Dollar kosten.


Ad-Lib-kompatible Soundkarte. Creative Labs präsentierte mit dem Sound Blaster eine Soundkarte, die zu mehreren anderen Karten kompatibel ist (Ad-Lib, CMS und Game Blaster), sowie über 23 Tonkanäle und über einen zusätzlichen Kanal für die Wiedergabe digitalisierter Töne verfügt. Auch besitzt der Sound Blaster einen Mikrofoneingang zum Digitalisieren von Geräuschen. Ferner sind auf der Sound- Blaster-Karte ein Joystick-Anschluß, ein MIDI-Interface für den optionalen Anschluß einer MIDI-Box, ein Verstärker und eine DMA-Logik für den direkten Speicherzugriff integriert. Der Verkaufspreis der Sound-Blaster-Karte wird in Deutschland zwischen 500 und 600 Mark liegen.


IBM und Microsoft legen OS/2-Zukunft fest. In einer Konferenz während der Comdex teilten IBM und Microsoft mit, daß die zukünftige Hardware-Empfehlung für OS/2 ein 386- oder 486-PC mit mindestens 4 MByte Arbeitsspeicher und einer 60 MByte großen Festplatte sei. Die volle Funktionsfähigkeit soll aber auch schon ab 2 MByte Speicher garantiert werden.

Ab Sommer 1990 sollen grafikorientierte Programme von Microsoft und IBM zuerst für OS/2 und dann erst für MS-Windows vorgestellt werden.

Bis Ende 1990 soll dann eine OS/2-Version präsentiert werden, die alle Fähigkeiten des 80386- und 80486-Prozessors voll unterstützt. Diese Version soll beispielsweise auch den Parallelbetrieb von mehreren MS-DOS-Programmen erlauben.

Ein großer Saal war auf der Comdex ausschließlich der Präsentation von OS/2- Anwendungen gewidmet. 40 Firmen widerlegten eindrucksvoll das Gerücht, es gäbe zu wenig Software für OS/2.


Word für Windows und OS/2. Der staunende Comdex-Besucher konnte erstmals eine voll funktionsfähige Vorversion des Textverarbeitungsprogramms Word in der Version für Windows bewundern. 'Word for Windows' ist nicht einfach nur eine Umsetzung des bekannten Programms, sondern vielmehr eine komplette Neuentwicklung.

Mit 'Open Desktop' zeigte die Santa Cruz Operation ihre, auf OSF/Motif und X/Window basierende grafische Benutzeroberfläche in Verbindung mit Unix System V/386 Version 3.2. Open Desktop läuft auf 386- und 486-PC, gleicht in der Bedienung dem 'Presentation Manager' von OS/2 und erlaubt nicht nur den parallelen Ablauf von Unix- und Xenix-, sondern auch von MS-DOS-Anwendungen.

Borland überraschte auf der Comdex mit der Ankündigung, daß 'Turbo Basic' weiterentwickelt wird. Borland verkaufte dazu die Rechte an dem Programm an den Turbo-Basic-Entwickler Robert Zale. Dieser wird Turbo Basic überarbeiten und unter dem Namen 'Power Basic' über Spectra Software vertreiben. Die Version 2.0 von Turbo Basic (beziehungsweise Power Basic) wird rund 110 Dollar kosten.


Konvertierung von Windows nach OS/2. Micrografix präsentierte mit Mirrors 1.0 ein Entwicklungswerkzeug, das über Emulations-Bibliotheken die Umsetzung von Windows-Applikationen auf den 'Presentation Manager' von OS/2 wesentlich vereinfacht. Durch dieses Programm, dessen Preis je nach zu konvertierender Software variabel ist, dürfte die Entwicklung von OS/2-Software für den Presentation Manager erheblich beschleunigt werden.


Leisure Suit Larry III Mit der neuen Version von 'Leisure Suit Larry' kommen auch die Spiele-Fans auf ihre Kosten. Der Untertitel 'Passionate Patti in Pursuit of the Pulsating Pectorals' (etwa 'Die leidenschaftliche Patti auf der Jagd nach den pulsierenden Brustmuskeln') deutet bereits auf eine Neuerung hin: Der Spieler kann während des Abenteuers zwischen den beiden Figuren Larry und Patti hin- und herschalten und so die Story aus zwei verschiedenen Blickwinkeln erleben. Larry 3 belegt fast 2,5 MByte Speicher auf der Festplatte und kostet 124 Mark.


Fox Software überläßt Ashton Tate ('dBase') den Datenbankmarkt nicht kampflos. Mit Fox-Pro, einem leistungsstarken Paket, will der 'Fuchs' dem neuen dBase an die Gurgel: Die dreifache Geschwindigkeitssteigerung gegenüber Foxbase Plus, das schon einem Clipper-Compiler den Atem raubte, sei noch nicht alles. Mit einer neuen, gekonnten Oberfläche, die beliebig viele Fenster verwaltet (inclusive "Vergrößern" oder "Verschieben") und gleichzeitig über Kommandos zu bedienen ist, ist Fox-Pro auch in puncto Benutzerfreundlichkeit dBase IV überlegen. Die englische Fox-Pro-Version kostet 2.850 Mark.

Mit dem Scanner-Modell SB-A4301 steigt auch Pentax in den Markt der Computer- Peripherie ein. In weniger als 20 Sekunden scannt der SB-A4301 eine Vorlage bis zum DIN-A4-Format. Hierbei kann man zwischen Auflösungen von 39 bis 300 Punkten pro Zoll wählen. Der Preis für Pentax' neuen Sproß beträgt inclusive der Software 4.503 Mark.

Mit dem NWP-539S hat Sony ein neues Speichermedium entwickelt. In diesem Magneto-Optical-Drive, kurz MO-Laufwerk genannt, werden die Daten mittels Laserstrahl und Magnetfeld aufgezeichnet. Der Datenträger ähnelt einer Compact Disk (CD), ist jedoch anders beschichtet. Controller, Laufwerk, Kabel und Treibersoftware werden für 13.623 Mark angeboten.

Schnellmann bietet mit S-Remstor ein neues Wechselplattensystem für alle PC an. S-Remstor verbindet die Portabilität einer Diskette mit der Kapazität einer Festplatte. Der wechselbare Datenträger, die S-Card, hat eine Speicherkapazität von bis zu formatierten 44,3 MByte und wird wie eine Diskette gehandhabt. Die Zugriffszeit beträgt 25 ms, die Übertragungsrate ca. 1,25 MByte/s. Es wird eine genormte SCSI-Schnittstelle benötigt.

Neu im Sortiment von Microtek ist der 8-Bit-Color-Flachbettscanner MSF-300 Z. Mit Hilfe eines RGB-Filters erzeugt das Gerät in drei Scan-Durchgängen Farbbilder mit 24 Bit Tiefe (bis 16,8 Millionen Farben). Erhältlich ist der Scanner zu einem Preis von 7.410 Mark.

Neben Euro PC II, Euro XT, 486-Megastation und -Gigastation haben die Schneider Rundfunkwerke das Portfolio auch im mittleren Bereich erweitert. So ist mit dem Schneider 386SX jetzt auch ein Rechner dieser Klasse im Angebot. Die Preise liegen je nach Ausstattung und Monitor zwischen 5.500 und 6.800 DM.

Schon zur Systems stellte Microsoft die Version 2.0 des integrierten Pakets Works vor. Alle gängigen Standardanwendungen finden unter einer einheitlichen Windows-ähnlichen Oberfläche platz.

Die englische MS-Excel-Version für OS/2 ist im Leistungsumfang identisch mit der Windows-Version. Durch Nutzung der Speicherverwaltung von OS/2 wird allerdings gegenüber der DOS-Version eine erhebliche Geschwindigkeitssteigerung erreicht. Excel-OS/2 erlaubt das gleichzeitige Laden mehrerer Tabellen, die viermal soviel Speicherkapazität beanspruchen dürfen, wie tatsächlich an physikalischem Speicher vorhanden ist. Dies ist durch Auslagerung auf die Festplatte möglich. Die englische =S/2-Version kostet 1.425 Mark, die deutsche Fassung soll Januar 1990 erscheinen und 1.880 DM kosten.

Das speicherresidente Rechtschreibprogramm Carlos zur Korrektur und Silben- trennung von deutschen TExten ist jetzt auch für Word 5.0 erhältlich. Carlos kostet in der neuen Version nach wie vor 752,40 Mark.


Mit List und Tücke. Die Version 6.4 des mittlerweile sehr verbreiteten Shareware-Programms von Vernon D. Buerg ist viel mehr als ein Ersatz für das MS-DOS "Type", bietet es doch beispielsweise ein Durchblättern von beliebigen Texten in alle Richtungen, gleichzeitigen Druck von Textpassagen, Suchfunktionen, Umschaltung von ASCII- in Hex-Darstellung, Textfilter für WordStar-Dateien, Löschen und Verschieben einzelner Textteile und vieles mehr.

Fernsehen unter OS/2 und Windows. Videologic demonstrierte mit der DVA-4000/ISA und DVA-4000/MCA zwei digitale Videosteckkarten für den AT-Bus und den Microchannel, die auf einem VGA- Monitor unter Windows oder dem OS/2-Presentation Manager den non-interlaced Ablauf von Videos erlauben.


Mehr Funktionen für MS-Windows. Der 'File Manager' ist ein Zusatzprogramm für Microsoft Windows, das alle bisher fehlenden DOS-Funktionen bieten soll. Geliefert wird der File Manager von der Distinct Corporation in Saratoga/USA.

Das neue Hayes-Modem Ultra 96 erreicht dank Datenkompression nach V.42bis bei 9.600 Baud Leitungsgeschwindigkeit einen effektiven Datendurchsatz von bis zu 38.400 Bit pro Sekunde. Es soll im ersten Quartal 1990 erscheinen und in den USA rund 1.200 Dollar kosten.

Mit Recognita Plus präsentierte das Software-Haus Szki aus Ungarn eine Weiterentwicklung des bekannten OCR-Programms (Optical Charakter Recognition). Recognita Plus läuft wahlweise unter DOS oder der Benutzeroberfläche Windows.


OS/2 im neuen Gewand. Der Presentation Manager (PM), die grafische Benutzeroberfläche des Betriebssystems OS/2 ist ab sofort in der neuen Version 1.2 erhältlich. Der PM ähnelt jetzt sehr der anerkannt guten Oberfläche des Apple Macintosh und ist auch mit wesentlich mehr Funktionen ausgestattet worden. Der PM beherrscht jetzt 'Drag and Drop', der integrierte Editor ist nun mit dem Notepad von Windows identisch. Im Lieferumfang auch ein Postscript-fähiger Druckertreiber. Das Dateiverwaltungssystem wurde gegenüber MS-DOS komplett neu gestaltet, was sich vor allem in einem deutlichen Geschwindigkeitszuwachs bemerkbar macht. Um den Anforderungen des Multitaskings besser gerecht zu werden, kann OS/2 1.2 größere Datenmengen auf einmal zwischen Festplatte und Speicher übertragen. Unter MS-DOS oder älteren OS/2-Versionen formatierte Datenträger sind aber dennoch lesbar. Beim Hochfahren des Systems kann der Anwender wählen, ob er mit OS/2 oder DOS arbeiten möchte, sofern auf der Festplatte beide Betriebssysteme installiert wurden (Dual-Boot-Option). DOS-Programme können direkt aus der Shell heraus gestartet werden. In den USA wird OS/2 mit der Version 1.2 des Presentation Managers bereits seit Oktober ausgeliefert.


Pagemaker 3.0 für OS/2. Das bekannte Desktop-Publishing-Programm Pagemaker ist nun auch in einer Version für OS/2 verfügbar. An einer Version 3.01 wird bereits gearbeitet, diese soll dann die erweiterten Funktionen des Presentation Manager 1.2 unterstützen.


MS-DOS-kompatibles Betriebssystem. Digital Research stellte die neueste Version 4.0 seines MS-DOS-kompatiblen Betriebssystems EZ-DOS 4.0 ("Easy-DOS") vor. Die Software unterstützt bis zu 512 MByte große Partitionen und bietet als Besonderheit eine bildschirmorientierte Hilfsfunktion. Der mitgelieferte Fullscreen-Texteditor bietet deutlich mehr Funktionen als 'Edlin' von MS-DOS. Im Lieferumfang von EZ-DOS 4.0 ist auch die grafische Benutzeroberfläche "GEM/3" von Digital Research enthalten.


Multitasking für 386-PC. Ein sehr günstiger Preis von nur 199 Dollar und außergewöhnliche Funktionen zeichnen das neue Multitasking-Betriebssystem "VMOS/3" für 386-PCs aus. VMOS/3 unterstützt vollständig die vollen Multitasking-Fähigkeiten des 80386- Prozessors und kann damit bis zu 4 GByte virtuellen Adreßraum verwalten.


Buntes.

Microsoft läßt Anwender ausforschen. Schöne Werbung machte Microsoft in den USA für den Ausverkauf von Word 4.0. So behauptete die Reklame etwa: Word 4.0 habe "Features so dynamisch wie seine Anwender". Michael Swaine, einer der bissigsten Kommentatoren der Computerszene, vermutete daraufhin, daß Microsoft seine Kunden ausforschen lasse.


Definition des Monats. Computersatiriker Paul Somerson in einer Kolumne: "SAA = Silly And Awkward", zu deutsch: blöd und unbeholfen [damals kannte man Windows 95/98 noch nicht!].


Leserbrief.

"Die Möglichkeit des Leserbriefschreibens kann ich nicht genug loben, weil man so nicht in die Verlegenheit gerät, das Rad ständig neu erfinden zu müssen. Der einzige Minuspunkt: Nicht jeder Leser ist leidgeprüfter Besitzer eines Schneider- oder Amstrad-PCs. Manchmal nehmen die Zuschriften zu diesen Rechnern dermaßen überhand, daß man eine Umbenennung des Magazins in "Klage - Das Magazin der Amstrad- und Schneider-Geschädigten" ernsthaft in Erwägung ziehen sollte..."


Der gesunde Monitor.

Ultra-Low-Radiation-Monitor von JVC

Der Problematik einer anwendergerechten Bildschirmdarstellung wird schon seit längerem große Bedeutung zugemessen. Wer erinnert sich noch an die grellgrünen Monitore, die binnen kürzester Zeit die Augen schmerzen ließen? Diese Monitore findet man heute kaum noch, die Bildschirme werden immer "augenfreundlicher". JVC geht jetzt aber noch einen Schritt weiter: Mit der Herstellung von strahlungsarmen Monitoren setzt dieser Hersteller ein Zeichen, dem sich auch andere Monitor-Produzenten auf Dauer nicht verschließen können.

Daß Monitore Strahlungen absondern, ist allgemein bekannt. Man kann das selbst testen, indem man mit dem Handrücken leicht an der Oberfläche der Monitor-Bildröhre entlangfährt. Man wird bemerken, daß sich buchstäblich die Haare sträuben und ein leises Knistern zu vernehmen ist.

Einige namhafte Hersteller, darunter JVC, haben sich nun an die Entwicklung strahlungsarmer Monitore gemacht.

Aus der Funktionsweise eines Monitors ergeben sich vier verschiedene Strahlungsarten: Die Röntgenstrahlung hat heute kaum mehr Bedeutung. Durch die Verwendung von speziellem Bildröhrenglas werden die Strahlungswerte weit unter die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte gedrückt.

Das elektrische Wechselfeld ist in seiner Wirkung, laut Auskunft von Herrn Dr. Kundi vom Institut für Strahlenhygiene der Universität Wien, für den Anwender vor dem Monitor ebenfalls unerheblich. Die Muskelbewegung des Menschen erzeugt laut Dr. Kundi wesentlich höhere Ströme.

Das elektrostatische Feld hat dagegen größere Auswirkungen. Es ist dafür verantwortlich, daß sich die Härchen auf dem Handrücken sträuben und ein "knisternder" Ladungsaustausch stattfindet, wenn man die Hand am Monitor vorbeiführen. Die negativ geladenen Teilchen (Staub, Zigarettenrauch, Sporen, Bakterien etc.) werden von der Bildschirmoberfläche angezogen, der positiv geladene Teil fliegt dem Anwender mit hoher Geschwindigkeit ins Gesicht.

Schwedische Untersuchungen gaben Anlaß zu der Vermutung, daß empfindliche Personen darauf mit Hautrötungen (vergleichbar mit einem Sonnenbrand) reagieren.

Die bedeutendste Strahlung bei herkömmlichen Monitoren ist die elektromagnetische Strahlung. In Schweden zeigten Versuche mit Mäusen, daß bei den Tieren, die sich unter dem Einfluß dieser Strahlung befanden, eine deutlich höhere Schädigung der Embryonen zu verzeichnen war als bei "normalen" Tieren.

Elektromagnetische und elektrostatische Strahlungen sind also bei den üblichen Monitoren durchaus eine Gesundheitsgefährdung

Da es in der Bundesrepublik Deutschland keine Verordnung gibt, die strahlungsarme Monitore vorschreibt, ist es sehr positiv zu bewerten, daß einige Hersteller nun von sich aus solche Geräte anbieten.

JVC ging laut Auskunft des Distributors Computer 2000 sogar soweit, die komplette Produktpalette der 14 bis 20-Zoll-Monitore auf strahlungsarme Monitore umzustellen. Alle diese Monitore halten sich an die strengen Empfehlungen des Staatlichen Strahleninstituts Schwedens (SSI).


Intelligenz.

XLisp V1.7 - Einstieg in die künstliche Intelligenz.

Faszinierend ist es schon, einem Computer zuzusehen, wenn er wie ein Mensch reagiert. Will man sich aber nicht mit den handelsüblichen Halblösungen wie dem kleinen Eliza-Programm begnügen, ist man selbst zur Programmierung aufgerufen. Mit den gängigen Programmiersprachen hat man allerdings wenig Chancen, man muß vielmehr auf eine sogenannte KI-Sprachen zurückgreifen. XLisp ist eine hierzu eine kostengünstige Lösung aus dem Shareware-Bereich. In erster Linie ist XLisp aber eine Sprache zur Generierung und Verarbeitung von Listen.


Shareware in Raten. Seit Dezember 1987 erscheint monatlich in der "Deutschen Software Bibliothek" (München) eine Diskette, gefüllt mit Shareware- und Publik-Domain-Programmen zum Preis von 16 Mark. Nane Jürgensen, der Herausgeber, stellt auf den "Monatsdisketten" weniger die großen Anwendungen, als vielmehr Tools und Utilities für zahlreiche Gelegenheiten vor.


Interview.

The Way Ahead Anläßlich der Vorstellung von Microsoft-Excel für den OS/2-Presentation- Manager hatte ein großes deutsches Computermagazin die Gelegenheit, ein Exklusivinterview mit Microsoft-Gründer Bill Gates zu führen. Mr. Gates äußerte sich zu Fragen nach Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Mikrocomputer-Software. Er prophezeite, wie es mit OS/2 weitergehen wird, was es mit den Gerüchten um "OS/3" auf sich hat und warum Microsoft Quick Pascal auf den Markt gebracht hat. Vor allem aber erfahren wir vom späteren "Lord of the Windows"endlich, was das "GW" bei GW-Basic bedeutet.

Magazin: Unsere erste Frage zielt auf die in Vorbereitung befindliche neue Version 3.0 von Windows. OS/2 und Windows, speziell Windows 386, haben ja viele Gemeinsamkeiten. Glauben Sie nicht, daß die weitere Verbesserung von Windows den angestrebten OS/2-Erfolg beeinträchtigen könnte? Warum sollte der Anwender auf OS/2 und Presentation Manager umsteigen, wenn er praktisch das gleiche auch schon unter MS-DOS haben kann?

Bill Gates: Ich glaube, wenn die Leute wirklich das gleiche bekämen, wäre das in der Tat ganz schön verwirrend. Es ist also wichtig, daß wir den Anwendern erklären, wo die Unterschiede liegen. Windows wurde konzipiert, um auf Maschinen mit 640 KByte Arbeitsspeicher zu laufen. Es gibt also eine ganze Reihe von Dingen, die wir einfach mit Windows nicht tun können, eben weil es auf 640-KByte-Maschinen läuft und weil es auf MS-DOS aufsetzt. Natürlich, Windows ist besser als MS-DOS, die Anwender bekommen hier eine komplette grafische Benutzerschnittstelle, ein besseres Speichermanagement und sogar die Möglichkeit, mehrere Dinge gleichzeitig laufen zu lassen, auch wenn es sich um kein echtes Multitasking handelt. Das ist wirklich sehr wichtig, um eine Reihe von Dingen tun zu können. Aber wenn wir uns nun wirklich einmal eine Vergleichsliste der Eigenschaften von OS/2 und Windows anschauen, dann sehen Sie schon deutliche Unterschiede. OS/2 hat ein sehr schnelles Dateisystem, lange Dateinamen, lineare 32-Bit- Speicheradressierung in der 386-Version, es besitzt eingebaute Schutzmaßnahmen, welche die einzelnen Applikationen voneinander abschirmen. Vor allem aber gibt es für OS/2 viel mehr Applikationen als für Windows. Wir stellen die Hilfsmittel zur Verfügung, um normale Windows-Applikationen unter dem Presentation Manager von OS/2 ablauffähig zu machen. Also wird es unter OS/2 alle Windows-Applikationen geben, aber natürlich unter Windows nicht alle OS/2-Applikationen. Es sind im übrigen unter OS/2 jede Menge Elemente des SAA-Konzeptes verwirklicht worden ...

Grundsätzlich lautet die Frage ja: Was ist los mit OS/2? Sehen Sie, es gibt unter OS/2 mehr Applikationen als für Windows und all die anderen Sachen... Warum also wechseln die Anwender nicht zu OS/2? O.K., der größte Nachteil von OS/2 ist, daß es mit dem Presentation Manager kaum unterhalb von 4 MByte läuft. Die grundsätzliche Linie von Microsoft ist, daß ganz sicher jeder, der einen 386-PC mit 4 MByte besitzt, auch OS/2 fahren sollte.

Wir haben OS/2 so konzipiert, daß es ein besseres DOS als DOS ist und ein besseres Windows als Windows. Was meinen wir damit? Wenn Sie zum Beispiel MS-DOS nehmen, dann braucht das MS-DOS-System bereits eine bestimmte Menge Speicher. Wenn Sie aber eine MS-DOS- Anwendung unter OS/2 laufen lassen, dann braucht Sie insgesamt weniger Speicher. Tatsächlich haben wir das mit der Version 1.2 von OS/2 noch weiter verbessert. MS-DOS-Anwendungen haben hier zwar nicht ganz 640 KB zur Verfügung, aber ungefähr 620 KByte sind es schon. Das sind mindestens 100 KByte mehr als unter MS-DOS.

Und wenn ich sage, OS/2 ist ein besseres Windows als Windows, dann meine ich, daß alle Windows-Applikationen auch unter OS/2 laufen, aber mit insgesamt deutlich höherer Geschwindigkeit. Also, OS/2 umfaßt den gesamten Bereich MS-DOS und Windows, bietet aber mehr und ist schneller.

Wir sind dabei, eine neue Version von Windows zu entwickeln. Sie wird dieses Jahr nicht mehr fertig werden, und ich weiß nicht einmal ganz genau, was alles darin sein wird, aber nichts von den wesentlichen Vorzügen von OS/2 wird vorhanden sein können, eben weil wir in der DOS-Umgebung keine Möglichkeiten mehr haben, weitere zusätzliche Features einzubauen.

Nehmen Sie zum Beispiel die Microsoft-Ankündigung über Fonts, über diese skalierbaren Fonts für OS/2. Sehen Sie, das ist ein Beispiel für etwas, was Sie mit Windows unter MS-DOS einfach nicht machen können. Es werden dafür rund 50 KByte Arbeitsspeicher gebraucht...

Sehen Sie, das ist eine großartige Möglichkeit, und wir haben es deshalb in OS/2 eingebaut, aber unter Windows, wo so etwas in 640 KByte laufen muß, da können Sie nicht einfach sagen: Auf Wiedersehen, 50 KByte, und das war's dann. Unter Windows können wir solche Fonts also einfach nicht einbauen, man könnte allenfalls ein Tool machen, das Fonts manipuliert.

Frage: Nun kostet die Aufrüstung auf OS/2 ja auch einiges ...

Gates: Auch beim Preis - ich kenne die aktuellen Preise in Deutschland nicht, aber wenn Sie für MS-DOS nehmen und den für Windows 386 hinzuaddieren, dann sind Sie ungefähr beim Preis der Standardedition von OS/2. Also kann es wohl kaum der Preis sein, der die Leute vor OS/2 zurückhält. Die 4 MByte Speicher - ja, das kostete bisher wirklich Geld. Aber das wird schnell besser werden. Die Speicherpreise sind in den letzten Monaten dramatisch nach unten gegangen und werden weiter sinken. Und dann gibt es Firmen wie IBM, die bereits jetzt 4 MByte serienmäßig mit ihrem System anbieten. Um ganz offen zu sein: Der Grund, warum OS/2 sich derzeit so wenig verkauft, gemessen an den Stückzahlen von MS-DOS, ist die Verfügbarkeit von Applikationen. Es gibt einige Textmodusapplikationen für OS/2, und sie verkaufen sich bereits in gewissen Stückzahlen, aber die ersten grafischen Applikationen werden gerade erst ausgeliefert. Wir haben morgen eine Pressekonferenz, auf der wir die Presentation-Manager-Version von Microsoft-Excel für OS/2 ankündigen. Letzte Woche begann die Auslieferung der Pagemaker-Version für OS/2. Es gab ebenfalls vor kurzem die Auslieferung des ersten Textprogramms für OS/2 1.1 unter dem Presentation Manager, mit dem Namen "describe". Die Auslieferung von Autocad für den Presentation Manager beginnt ebenfalls noch dieses Jahr. Wir sehen also derzeit gerade den Beginn der Auslieferung der ersten Applikationen für den Presentation Manager. Das wirkliche Problem dabei war ein Zeitproblem. Die Leute haben viel Zeit gebraucht, weil Sie die neue grafische Umgebung wirklich verstehen mußten, weil Sie OS/2 einfach lernen mußten, und natürlich auch, weil sie wirklich mächtige Programme schaffen wollten, welche die neuen Fähigkeiten von OS/2 auch wirklich ausnutzen. Und die Leute, die programmieren, sind normalerweise nicht sehr gut darin, vorherzusagen, wie lange sie brauchen werden. Wir haben die letzten beiden Jahre geduldig gewartet, und jetzt, nachdem die ersten Ergebnisse kommen, sollten die Anwender draußen nicht zu ungeduldig sein. Man wird sehr bald sehen, was es für OS/2 gibt. Der Übergang passiert einfach gerade zu dieser Zeit.

Frage: Zusammengefaßt, OS/2 bewegt sich langsam, aber immerhin, es bewegt sich.

Gates: Es bewegt sich nur langsam, wenn man es mit DOS vergleicht. Und DOS ist ein wirkliches Phänomen. Wir werden in 1989 MS-DOS rund 10 Millionen mal verkaufen. Insgesamt wurden bisher weltweit über 30 Millionen MS- DOS-Lizenzen verkauft. Aber wenn Sie OS/2 mit irgend etwas anderem vergleichen, Unix, Mini- Computer-Betriebssysteme etc., dann verkaufen wir bereits jetzt deutlich mehr als sie. Aber verglichen mit MS-DOS ist es natürlich nur wenig.

Frage: Wie lange, glauben Sie, wird MS-DOS noch leben? Die nächsten fünf Jahre?

Gates: Microsoft tut alles, um selbst die kleinsten Maschinen mit MS-DOS plus Windows auszustatten. Ich glaube, daß selbst eine sehr preiswerte Maschine, etwa ein 1000-Dollar-PC, in knapp zwei Jahren mit einem 80286-Prozessor ausgerüstet sein wird, denn die sind heute schon nicht mehr sehr teuer. Und wir bei Microsoft würden diese Leute eben gerne mit MS-DOS und Windows ausrüsten. Seit zwei Jahren verkaufen wir Windows als ein Paket zusammen mit anderen Produkten, verkaufen es auch direkt über Hardware-Hersteller und haben uns bemüht, die Preisdifferenz zwischen MS-DOS plus Windows gegenüber MS-DOS allein für den Hardware-Hersteller sehr klein zu machen. Sie können mich einen Optimisten nennen, aber ich glaube, daß in drei Jahren keine Maschine mehr ausgeliefert wird, die nur noch rein mit MS-DOS ausgerüstet ist. Alle Maschinen werden entweder mit MS-DOS plus Windows oder - die High- End-Maschinen - mit OS/2 ausgeliefert. Das ist unser Ziel.

Frage: Nun sind Vorhersagen ja immer etwas problematisch ...

Gates: Es gibt einen Bereich, in dem Vorhersagen einfacher sind, als viele Leute denken. Da gibt es so etwas wie eine Voranzeige, die uns sagen kann, wie die Software-Welt in einigen Jahren aussehen wird. Und das ist ganz einfach das Gebiet, auf das die Software-Entwickler zum überwiegenden Teil ihre Aufmerksamkeit gerichtet haben. Es gibt viele Untersuchungen zu diesem Thema, aber wenn Sie MS-DOS einmal beiseite lassen, dann ist der weitaus überwiegende Teil der Entwickler mit OS/2 beschäftigt. Danach kommt der Macintosh, und danach fällt die ganze Sache auseinander in kleine Splittergruppen, die für die fünfzig verschiedenen Unix-Derivate arbeiten.

Frage: Eine Frage zur Geschwindigkeit: Werden die Anwender auf 50-MHz-486- Rechner warten müssen, oder wird Microsoft die Geschwindigkeit der grafischen Windows-Oberfläche verbessern?

Gates: Ich weiß nicht, was Sie meinen, die Geschwindigkeit des Presentation Managers ist ausgezeichnet.

Frage: Nun gut, die Geschwindigkeit gerade des OS/2-Presentation-Managers ist sicher gut, wenn Sie einen schnellen 386-PC nehmen. Die Geschwindigkeit ist vielleicht nicht mehr ganz so gut, wenn Sie einen durchschnittlichen AT nehmen.

Gates: O.K., ich denke, der weitaus überwiegende Teil der OS/2-Anwender wird sowieso einen 386 benutzen. OS/2 läuft zwar bereits auf einem AT, aber wir empfehlen ihn nicht. Dies hat etwas mit der neuen Version 2.0 von OS/2 zu tun, die den 386-PC direkt unterstützt. Es wird sicher einige Applikationen geben, die beispielsweise die lineare 32-Bit-Adressierung des 80386 benötigen. Sie brauchen also einen 386-PC, um diese Applikationen fahren zu können. Es ist also kein Performance-Problem, wenn wir den 80386 empfehlen. Natürlich ist die Performance der 386- Version in jeder Hinsicht besser, weil wir spezielle Eigenschaften des 80386-Prozessors ausnutzen können. Um es auf den Punkt zu bringen: Wenn die Maschine langsamer ist, ist eben alles langsamer. MS-DOS läuft langsamer, Windows ist langsamer... Das muß jeder selbst entscheiden, ob er einen langsamen oder einen schnellen Rechner haben will. Nehmen Sie zum Beispiel Windows auf einem 8088-Rechner. Wir empfehlen diese Kombination nicht, weil sie langsam ist. Der 8088 ist eben langsam. Dennoch gibt es einige Leute, die sind damit zufrieden und sagen, ihr Windows läuft ausgezeichnet. Diese Leute haben eben weniger Ansprüche an die Geschwindigkeit. Und es gibt andere Leute, die bestehen darauf, einen schnellen 386-PC zu haben um Windows laufen zu lassen. Es ist eben ein bißchen Frage des persönlichen Geschmacks, auch eine Frage der Anwendungen, die man üblicherweise fährt.

Frage: Es gibt seit einiger Zeit Gerüchte über OS/3, ein echtes 80386-Betriebssystem, das...

Gates: Nein, nein, es gibt so etwas wie OS/3 überhaupt nicht, glauben Sie mir. Wir arbeiten zur Zeit an OS/2 für den 80386, und wir haben angekündigt, daß wir das entsprechende Toolkit gegen Ende dieses Jahres fertig haben werden und daß wir es irgendwann im Jahr 1990 für den Endanwender verfügbar machen. OS/2 für den 80386 ist völlig aufwärtskompatibel: die gleiche Codestruktur für Programme, die gleiche Benutzerschnittstelle... Es ist einfach besser, besser in dem Sinne, daß die MS-DOS- Kompatibilität bereichert wird, die Speicherverwaltung wird besser, und wenn Leute 32-Bit-Adressierung benötigen, dann können sie sie nutzen. Natürlich, wenn jemand die lineare 32-Bit-Adressierung der 80386-Version benutzt, so muß er sich darüber im klaren sein, daß solche Programme dann nicht mehr auf einem AT laufen. Also OS/2 für den 80386 ist aufwärtskompatibel zur 80286-Version, und es wird bald verfügbar sein, aber glauben Sie mir, das Ganze wird OS/2 Version 2.0 heißen, und nicht anders.

Frage: Unsere nächste Frage betrifft ein anderes aktuelles Thema, nämlich Pascal. Welches waren die Gründe für Microsoft, diesen Compiler zu entwickeln?

Gates: Nun, das ist nicht so spektakulär...

Frage: Wir meinen die wahren Gründe...

Gates: O.K., O.K., ich werde Ihnen die ganze Geschichte erzählen. Wir machen unsere gesamte Entwicklung in C und haben deshalb unser Augenmerk in erster Linie auf C ausgerichtet. Wir haben gerade in letzter Zeit große Anstrengungen unternommen, unseren C-Compiler weiterzuentwicklen, und Sie werden im nächsten Jahr einige sehr aufregende Dinge in Zusammenhang mit dem C-Compiler sehen. Dann gibt es noch Basic. Wie Sie wissen, war Basic die erste Programmiersprache, die wir hatten, und wir sind mit Basic immer noch sehr eng verbunden. Der Bereich, in dem wir nun für Pascal einen wirklich großen Bedarf sehen, ist der Universitätsbereich. Auch wenn es in letzter Zeit einige Verschiebungen in Richtung auf C gegeben hat, ist Pascal in diesem Bereich immer noch sehr groß. Was die Leute an den Universitäten wirklich wollen, ist eine einheitliche Entwicklungsumgebung, eine Sprachenfamilie mit gleichartiger Benutzerschnittstelle, so daß sie mit Pascal, C und Basic in einer gleichartigen Umgebung arbeiten können. Es gab eine ganze Reihe von Leuten aus dem Ausbildungsbereich, die unser Quick C gekauft hatten, aber die nun auch ein Quick Pascal wollten. Wir hatten zwar einen großen Pascal-Compiler mit guter Codeerzeugung aber der war mehr für den professionellen Entwickler gedacht.

Nun ist es so, daß auch eine große Firma nur begrenzte Ressourcen für die Entwicklung von Projekten hat, und Pascal hatte nie genügend Priorität. Wir haben also nie gezielt gesagt, jetzt machen wir Quick Pascal. Wir haben zwar immer darüber gesprochen, aber nie so richtig mit der Entwicklung angefangen. Was schließlich geschah, war ganz einfach dies, daß wir eine Gruppe von Software-Entwicklern getroffen haben, eine kleine Gruppe von Programmierern in Frankreich, die einen sehr guten Pascal-Compiler gemacht hatten. Es war zwar noch nicht Quick Pascal, aber es war wirklich ein Programm, aus dem man etwas machen konnte. So haben wir unseren Editor, unseren Debugger, unsere Entwicklungsumgebung und einiges mehr hinzugefügt. Durch die Kombination dessen, was sie und was wir gemacht hatten, entstand dann ein wirklich großartiges Produkt. Es hat insgesamt nicht länger als ein Jahr gedauert von dem Zeitpunkt, als wir diese Leute getroffen und einen Vertrag unterschrieben haben, bis zu dem Zeitpunkt, zu dem wir das Produkt auf den Markt bringen konnten. Wir haben damit unsere Sprachenfamilie abgerundet. Wenn wir allerdings von professioneller Software-Entwicklung sprechen, dann wird dieser Bereich bei weitem von C dominiert. Natürlich hat auch Pascal etwas für sich, es ist populärer und wird sich vor allem an den Universitäten noch für sehr lange Zeit halten.

Frage: Was sind die Pläne von Microsoft für die weitere Entwicklung von Quick Pascal? Werden neue Versionen auf strenge Kompatibilität zu Turbo Pascal bedacht sein oder wird es im Gegenteil eine eigenständige Quick- Pascal-Richtung geben?

Gates: Nun, wir werden wahrscheinlich beides machen. Überall, wo Sie einen gesunden Wettbewerb in der Software-Industrie haben, werden Sie in neuen Software-Versionen neue Features finden. Einige dieser neuen Features sind Antworten auf entsprechende Features der Konkurrenzprodukte. Man sieht eben, da hatte jemand eine gute Idee, die sollte man auch einbauen. Und einige neue Software-Features sind immer sehr innovativ, glauben Sie mir. Und es kann wirklich zu einem Test der Marketing- Fähigkeiten, der Planung und der Entwicklung werden, wieweit eine Firma in der Lage ist, innovative Ideen aufzunehmen, weiterzuentwickeln und in bestehende Konzepte einzufügen. Das spielt sich in der Software-Industrie ständig ab. Turbo C gegen Quick C, Turbo Pascal gegen Quick Pascal, das sind vielleicht die besten Beispiele für diese Vorgänge. Sie können darauf wetten, daß wir nächstes Jahr eine neue Quick-Pascal-Version haben werden, die all das kann, was auch Turbo kann, und Sie können weiter darauf wetten, daß wir zehn phantastische neue Dinge einbauen, die Turbo in den Schatten stellen.

Wir hatten etwas ähnliches schon einmal mit Basic. Borland wollte dann einfach nicht mithalten, sie machen jetzt nichts mehr für Basic, sie haben einfach aufgegeben. Borland hat angekündigt, nichts mehr für Basic zu machen. Unter uns gesagt, Basic ist eine fürchterliche Sprache, aber weil sie aufgegeben haben, ist es eine wundervolle Sprache. Für Pascal und C denke ich, wird der Wettbewerb mindestens noch einige Jahre so weitergehen und zu rapiden Leistungssteigerungen führen. Und zwar ganz einfach deshalb, weil Borland und wir beide unser Bestes geben, um die Produkte am Markt zu plazieren. Ich möchte noch etwas hinzufügen. Wir arbeiten intensiv mit Apple zusammen. Unser Quick Pascal implementiert einiges von dem, was bei Apple entwickelt wurde, um Pascal objektorientiert zu machen. Apple und Microsoft arbeiten gemeinsam an einer neuen Generation von Programmiersprachen und ich denke, daß es für uns sinnvoll ist, dem Apple-Standard zu folgen, weil Apple die objektorientierten Erweiterungen entwickelt hat, und wir folgen diesem Standard.

Frage: Wir möchten Ihnen gerne noch ein paar kurze Fragen stellen, die von unseren Lesern häufig an uns herangetragen werden. Zunächst einmal ganz kurz: Was bedeutet denn nun das "GW" in GW-Basic?

Gates: Nun, das bedeutet einfach "Gee Whiz". Vor ein paar Jahren ist jemand auf die Idee gekommen, es würde "Gates, William" bedeuten. Aber das stimmt natürlich nicht. Wir hatten damals bei Microsoft einen Fachmann für Marketing, der versuchte verzweifelt, eine Unterscheidung zu finden zwischen Basic-Versionen mit und ohne Grafik- und Sound-Fähigkeiten. Er fragte mich mehrmals, was er machen sollte, aber ich programmierte gerade etwas und gab ihm nie eine Antwort. So hat er eben selbst eine Bezeichnung erfunden, und er nannte es das "Gee Whiz Basic". Und weil es eben diese kurzen Dateinamen gibt, wurde das auf der Diskette zu GW- Basic. "Gee Whiz" ist ein Ausruf, wenn man von irgend etwas ganz begeistert ist. Ich denke, daß Sie es sogar in einem Wörterbuch finden werden, aber ich bin mir nicht ganz sicher. Es bedeutet ungefähr soviel wie "Whow!"

Frage: Mr. Gates, Sie haben Ihre Firma "Microsoft" genannt. Wie ist dieser Name entstanden? Ist da etwas Besonderes mit diesem Namen verknüpft?

Gates: Aber ganz sicher! Es ist der beste Name, den es gibt. Sehen Sie, wenn Sie die allererste Firma auf einem neuen Feld sind, dann können Sie einen Namen wählen, der sehr geradlinig das beschreibt, was Sie machen. Wir waren die ersten, die Mikrocomputer-Software machten, und daher ist der Name Microsoft nur logisch und auch der beste, der sich denken läßt. Wir sind keine Hardware-Firma, wir machen keine Mainframe- Software, wir machen eben Mikrocomputer-Software. Und ich war immer der Meinung, daß so ein Name wie zum Beispiel "Gates Software" ziemlich einfallslos und dumm ist, also wollte ich so etwas nicht haben. Ich habe mich deshalb mit einigen Freunden hingesetzt, und wir haben mit ziemlich dummen Namen herumgespielt wie "Gates Limited" oder auch "Unlimited", "Incorporated" oder "Outcorporated" und ähnliche Sachen. Ich glaube, wir haben damals so um die zwanzig ziemlich dumme Namen aufgeschrieben und dann noch ein paar ernsthafte Namensvorschläge, und "Microsoft" war einfach der beste Name.

Frage: Und das erste Microsoft-Produkt war dann das legendäre MS-Basic, das es auch für CP/M gab.

Gates: Ja, unser erstes Produkt war ein Basic, aber nicht für CP/M, sondern für den Altair-Computer. Sie müssen daran denken, daß es Adam gab, bevor es Eva gab. Das allererste Stück ernsthafter Mikrocomputer- Software war Microsoft-Basic für den Altair. Es gab damals nicht so etwas wie eine Floppy Disk. Diskettenlaufwerke waren einfach noch nicht erfunden, sie existierten nicht. Es gab den Altair-Computer als den ersten Mikrocomputer überhaupt. Der Altair war eher ein Spielzeugcomputer, und Microsoft-Basic gab es nur als Lochstreifen auf Papier gestanzt. Sie mußten eine Teletype-Maschine kaufen und an den Altair anschließen, oder Sie mußten Microsoft-Basic selbst Bit für Bit mit Schaltern in die Maschine eingeben. Erst einige Jahre später schrieb Gary Kildall, ein junger Student an einer Highschool, ein sehr einfaches Betriebssystem für die damals neu erfundenen Diskettenlaufwerke und nannte das Ganze "CP/M". Wie auch immer, Microsoft-Basic für den Altair-Computer war das erste Microsoft-Produkt und das erste ernsthafte Mikrocomputerprogramm überhaupt. Geschrieben worden ist Microsoft-Basic von Paul Allan und mir.

Frage: Zum Abschluß noch ein Blick in die Zukunft. Mr. Gates, was erwarten Sie, wie wird der durchschnittliche PC für den durchschnittlichen Anwender in fünf Jahren aussehen?

Gates: Das ist nicht einfach zu beantworten. Fünf Jahre sind eine lange Zeit in diesem Geschäft. Wenn Sie fünf Jahre zurückblicken, dann... nein, blicken Sie zehn Jahre zurück. Also zehn Jahre sind eine lange Zeit in diesem Geschäft. O.K., Spaß beiseite. Also in fünf Jahren wird der normale Desktop-PC rund vier- bis fünfmal so schnell sein wie heute und eine wesentlich höhere grafische Auflösung haben. Praktisch alle Maschinen im professionellen Einsatz werden an Hochgeschwindigkeitsnetzwerke angeschlossen sein. Ob handschriftliche Eingabe oder Spracherkennung bereits serienmäßig eingebaut sein werden, das ist heute noch sehr schwer zu sagen. Eine andere Frage ist, ob es noch Disketten geben wird oder eher eine Art CD-ROM. Eine wiederbeschreibbare CD kann mehr als das Tausendfache an Informationen speichern als eine Diskette, das wäre für uns als Software-Hersteller ganz nett. Wir könnten Dinge wie grafische Tutorials oder Support-Datenbanken und selbst die Handbücher zusammen mit der Applikation auf eine CD bringen. Auf jeden Fall wird jeder PC in fünf Jahren in der Lage sein, Fernseh- und Videobilder in Originalqualität wiederzugeben. Die Sound-Fähigkeiten werden ebenfalls wesentlich erweitert sein. Sie werden eine Nachricht in ein Mikrofon sprechen können und diese mit Ihrem PC über ein Netzwerk zu anderen PC-Anwendern schicken können. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es in fünf Jahren Spracherkennung für den PC allgemein geben wird, aber ganz sicher wird der PC in der Lage sein, Sprache digital aufzuzeichnen, zu bearbeiten und wiederzugeben. Andere Dinge aus dem Bereich der Kommunikation, wie das Senden von Telefax-Seiten direkt aus dem PC, werden ebenfalls alltäglich sein. Ich denke, daß es für uns alle sehr interessant sein wird.

Magazin: Mr. Gates, wir danken für dieses Gespräch.


VESA.

Ein neuer Grafikstandard. Nachdem bislang immer nur IBM den jeweils neuesten Grafikstandard in der PC-Welt vorgab (von der Hercules-Grafikkarte einmal abgesehen), schickt sich nun ein zweiter Marktriese an, IBM diese Rolle streitig zu machen. Die Rede ist von "VESA", einer Organisation führender Grafikkarten- und Monitorhersteller.

Als am 2. April 1987 IBM im Rahmen ihrer PS/2-Familie die VGA-Grafik vorstellte, war die Welt noch in Ordnung. Die VGA-Grafik konnte in der maximalen Auflösung 640x480 Bildpunkte darstellen, was gegenüber der EGA- Auflösung von 640x350 Bildpunkten nicht nur eine Verbesserung der Auflösung um fast 40 Prozent bedeutete, sondern auch zur Folge hatte, daß die Bildpunkte erstmals quadratisch waren, weil die Auflösung von 640x480 Bildpunkten dem Seitenverhältnis von 4:3 einer Mattscheibe entsprach. Dies wiederum hatte zur Folge, daß ein Kreis auf dem Bildschirm auch endlich rund wirkte, was vor allem CAD-Anwender zu schätzen wußten.

Die Anzahl der Farben in dem hochauflösenden VGA-Modus war zwar wie bei der EGA-Karte auf 16 beschränkt, doch mußten diese Farben nun nicht mehr aus einer kleinen Palette von nur 64 Farben (EGA) ausgewählt werden, sondern der Anwender hatte vielmehr die Wahl aus 262.144 Farbtönen.

1989, keine drei Jahre später, ist die VGA-Grafik, wie sie von IBM definiert wurde, ein alter Hut. Jede billige Clone-VGA-Karte kann inzwischen als höchste Auflösung mindestens 800x600 Bildpunkte darstellen.

Das Fatale an der momentanen Situation ist nur, daß die verschiedenen erweiterten VGA-Modi der einzelnen Grafikkartenhersteller untereinander nicht kompatibel sind, weil jeder Hersteller bei der Implementierung dieser Modi sein eigenes Süppchen gekocht hat. Dies hat wiederum zur Folge, daß die Software-Häuser verständlicherweise keine Lust haben, für jede VGA-Karte einen eigenen Bildschirmtreiber zu entwickeln, und daher nur die von IBM vorgegebenen VGA-Standardmodi unterstützen, die sich bei allen VGA-Karten auf die gleiche Weise ansprechen lassen.

Die gegenwärtige Situation ist für alle Beteiligten natürlich sehr unangenehm, weil der Anwender nur die Programme in den erweiterten Modi seiner Grafikkarte nutzen kann, für die der Kartenhersteller auch einen Bildschirmtreiber mitgeliefert hat.

Zu den VESA-Mitgliedern zählen so renommierte Firmen wie Headland (Video Seven), Genoa, NEC und JVC. Firmen also, die eine gewisse Marktmacht besitzen und denen es zuzutrauen ist, im PC-Markt auch ohne IBM einen neuen Grafikstandard zu etablieren.

Aber man war auch so weitsichtig, bereits einen "Nachbau-Standard" für IBMs 8514/A-Grafikerweiterung zu definieren. Bei der 8514/A handelt es sich um eine Mikrokanalsteckkarte, die die VGA-Grafik sinnvoll erweitert.

IBM macht allerdings ein großes Geheimnis um die Funktion der Elektronik auf der 8514/A. So gibt es beispielsweise keine Dokumentation zur Funktion des Videoprozessors.

So mußte angeblich selbst Microsoft bei der Entwicklung eines schnellen 8514/A-Bildschirmtreibers für den Presentation Manager von OS/2 die Informationen über den Registersatz des 8514/A-Videoprozessors von Headland beziehen, um für das Auftauchen der ersten 8514/A-Clones in Verbindung mit OS/2 gleich den passenden Bildschirmtreiber anbieten zu können.


Drucksachen.


Robustes aus der DDR: Präsident Printer 6325. Ein robuster Matrix-Drucker für weniger als 350 Mark? Gerade für Einsteiger ist dieser Preis sicher ein Argument, sich eventuell doch einen Drucker zu kaufen.

Für viele Einsteiger lohnt sich die Anschaffung eines Druckers nicht. Der eben erstandene PC hat meist ein großes Loch in die Haushaltskasse gerissen, und ein Drucker ist häufig "nicht mehr drin". Grubert in Murnau bietet nun einen Drucker für knappe 350 Mark an, den Präsident 6325, hergestellt im VEB (Volkseigener Betrieb) Robotron in der DDR.

Auf teuren Schnickschnack wurde wohl gerne verzichtet, trotzdem wirkt das Design ansprechend und nicht klobig, allerdings fühlt man sich beim Anblick der technischen Ausstattung des Geräts in die siebziger Jahre zurückversetzt. Die Grundeinstellung der wichtigsten Parameter wie Zeichensatz, Schriftart oder Formatlänge erfolgt noch über Dip-Schalter (im Handbuch werden sie "Dil- Schalter" genannt).

Einen Druckpuffer sucht man in der Grundausstattung des Präsident 6325 vergeblich, jedoch ist das Gerät optional auf 4 beziehungsweise 28 KByte aufrüstbar.

Der Neun-Nadel-Druckkopf ist sehr groß geraten, allerdings erhitzt er sich dadurch auch im Dauerbetrieb nicht allzusehr. Die Geschwindigkeit des Ausdrucks läßt jedoch beim Präsident 6325 sehr zu wünschen übrig. Der mitgelieferte Einzelblatt-Einzug (in dieser Preisklasse sensationell), zieht aber das Papier nicht immer gerade ein.

Die Druckqualität reicht für einfache Anwendungen wie Listingausdrucke allemal, Repräsentationsausdrucke sollte man aber besser vermeiden. Auch wenn der Präsident 6325 gehobenen Ansprüchen nicht genügt, machen ihn seine augenscheinliche Robustheit und der äußerst günstige Preis für Einsteiger und Nur-Listing-Drucker durchaus interessant.


Der Volks-Laser: Hewlett-Packard Laserjet IIP. Laserdrucker sind heutzutage nicht mehr nur in Büros als Mehrplatzdrucker eingesetzt. Auch der private Anwender findet immer mehr Gefallen an den sauberen Ausdrucken dieser Geräte. Daß sich nicht nur Großverdiener einen Laserdrucker leisten können, beweist Hewlett Packard mit seinem jüngsten Modell, dem Laserjet IIP.

Wer hat nicht schon einmal staunend und vielleicht ein bißchen neidisch auf die Ausdrucke von Laserdruckern geschaut? Und dann, als man den Preis erfuhr, gedacht, daß für dieses Geld bereits ein neuer Rechner zu haben ist? Hewlett Packard bietet mit dem Laserjet IIP nun auch für den Privatanwender einen Laserdrucker an, der sich sowohl qualitativ als auch leistungsmäßig kaum hinter seinen teureren Brüdern verstecken muß.

In der Grundausstattung bietet der Laserjet IIP allerdings nur das Nötigste. 512 KByte Arbeitsspeicher sind für Grafikausdrucke meist nicht ausreichend, auch die Papierzufuhr umfaßt nur 50 Blatt. Allerdings bietet Hewlett Packard die Option an, den Arbeitsspeicher bis 4,5 MByte aufzurüsten, und auch eine Papierzuführungskassette mit einer Kapazität von 200 Blatt kann man nachrüsten. Auch besteht die Möglichkeit, die drei serienmäßig nur vorhandenen Schriften durch Nachlade-Schriftarten, sogenannte Softfonts, zu vermehren.

Der Grafikausdruck des Laserjet IIP zeigt klare Linien, eine gute Schwärzung und saubere Muster. Hier fällt der Vergleich mit teureren Geräten durchaus positiv aus. Die bei Laserdruckern schon standardmäßige Auflösung von 300 dpi (Dots per Inch) wird auch vom Laserjet IIP unterstützt.

Die Druckgeschwindigkeit des "kleinen" Laserjets beträgt etwa vier Seiten pro Minute, das liegt an der unteren Grenze anderer Laserdrucker.

Der Laserjet IIP von HP ist der ideale Drucker für den Heimbereich oder den Einzelarbeitsplatz; er garantiert volle Kompatibilität zum HP-Standard - schließlich ist er selbst ein Original Hewlett Packard.

Sein Listenpreis von 4.443 DM dürfte ihn auch für Privatanwender interessant machen, und wenn die Standardausrüstung einmal nicht mehr genügen sollte, so kann er, bedingt durch den modularen Aufbau, jederzeit nach den eigenen Wünschen erweitert werden.


Viren.


Noch nicht ausgestanden. Noch im Sommer 1988 war die vorherrschende Meinung der DFÜ-Welt, daß Computerviren wohl eher in den Bereich der Atari-ST- und Commodore-Amiga- Rechner gehören. Zwar wurde Virenbefall vereinzelt auch aus dem MS-DOS-Sektor gemeldet, jedoch waren die verseuchten Programme fast ausschließlich Raubkopien von Spielen. Vor einer allgemeinen Virenpanik, wie sie den Amiga- Usern leidvoll bekannt sein dürfte (bei neuen Amigas liegt sogar ein Virenkiller bei), blieben PC-Besitzer bisher verschont.

Die Programmierer von 8086-kompatiblen Viren waren allerdings nicht untätig. Mittlerweile sind rund 50 (in Worten: fünfzig!) verschiedene Virenprogramme bekannt geworden, und jeden Monat kommen weitere hinzu.

DFÜ.


Illegale Modems jetzt doch straffrei einsetzbar? Derzeit sorgt ein Gerichtsurteil für Aufruhr in der DFÜ-Szene. In zweiter Instanz sprach das Landgericht Hannover einen Journalisten von allen Punkten der Anklage frei. Dieser hatte an sein Telefon ein zweites, nicht zugelassenes Telefon, sowie ein nicht für den Betrieb an einem öffentlichen Telefonnetz genehmigtes Modem des Herstellers 'Lightspeed' angeschlossen und betrieben. Offenbar bewegen sich die Besitzer von Modems ohne ZZF-Zulassung weiterhin im rechtsfreien Raum.

Kleine Kuriosität am Rande: Der angeklagte Journalist wies darauf hin, daß beim Einschalten von Licht Wellen und Frequenzen ausgesendet würden, die von der Deutschen Bundespost nicht zugelassen sind. Trotzdem [eben deshalb!] hätten Lichtquellen keine ZZF-Zulassungsnummer...


Spiele.

Wehe dem PC-Spieler, der nur Hercules-Karte und Monochrom-Monitor sein eigen nennt. Denn diese Schwarzweiß-Seher werden weiterhin von den Spieleprogrammierern schmählich vernachlässigt. Es ist oft so, daß ein Spiel zwar im Hercules-Modus lauffähig ist, aber eben nur lauffähig und nicht spielfähig. Der Grund ist wohl, daß sich die Programmierer mit dem Erscheinen immer leistungsfähigerer Grafikkarten mit voller Absicht immer an der oberen Grenze in Sachen Grafik orientieren. Grafikkarten mit niedrigerer Auflösung wie Hercules und CGA laufen - obwohl sie sich immer noch größerer Verbreitung erfreuen - nur noch nebenbei mit. Das muß in Zukunft anders werden!


Motocross (Motorrad-Simulation von Gamestar)

Motocross ist eine gelungene Mischung aus Actionspiel und fetziger Motorrad- Simulation. Die vorhandenen zehn Rennstrecken sind auch in den Kopierschutz eingebunden, denn man muß zum Spielbeginn einen Parcours namentlich identifizieren, erst danach beginnt das eigentliche Spiel. Etwas verbesserungswürdig ist die Bedienung durch Joystick und Tastatur. Der Spielspaß hängt aber auch von der Rechenleistung und Grafikausstattung des PC ab. Mit dem richtigen Rechner ist Motocross auf alle Fälle ein Spiel für jeden Off-Road-Motorradfan.


Kult (Science-Fiction-Adventure von Exxos)

Das französische Softwarehaus Exxos, das bereits mit dem hervorragenden Actionspiel 'Purple Saturn Day' seine Qualifikation bewies, hat wieder zugeschlagen: Das sehr gute Adventure 'Kult' bringt mit seinen vielen Rätseln alle Anlagen zum Kultspiel mit. Kult besitzt eine sehr weit verzweigte Hintergrundstory mit vielen Verbindungen und zahlreichen unterschiedlichen Parteien die einander bekämpfen. Das Spiel läßt sich der Grafikkarte und Sprache des Spielers anpassen. Das deutsche Handbuch sorgt des öfteren mehr für Verwirrung als für Klarheit. Kult paßt auf eine einzige 5 1/4"-Diskette und ist kopiergeschützt. Eine Installation auf der Festplatte ist trotzdem möglich. Beim Start muß allerdings die Originaldiskette im Laufwerk A: stecken, um den Kopierschutz- Check zu gewährleisten. Sehr ärgerlich ist, daß es aus dem laufenden Spiel keine Rückkehr mehr zum DOS gibt - so ist jedesmal ein Systemneustart unumgänglich. Trotz dieses Handicaps und leichter Grafikschwächen ist Kult ein tolles und faszinierendes Spiel.


The Quest for the Time Bird (Fantasy-Adventure)

The Quest for the Time Bird wurde nach dem gleichnamigen Comic von Regis Loisel gestaltet. In Deutsch erscheint diese Comic-Reihe unter dem Titel "Auf der Suche nach dem Vogel der Zeit" im Carlsen Verlag, Hamburg. Wie in so vielen Fantasy-Adventures ist man auf der Suche nach einem wichtigen Gegenstand, um die vollkommene Machtübernahme durch einen Oberbösewicht zu verhindern. Der Spielspaß hält sich in Grenzen. Obwohl nur CGA unterstützt wird, sind die Grafiken sehr gelungen. Die Bedienung erfolgt mit der Maus.


Sword of Aragon (Fantasy-Strategiespiel)

Eine militärische und wirtschaftliche Simulation die in einer Phantasiewelt spielt. Die Spielesteuerung ist einfach und effektiv. Auch das amerikanische Handbuch ist gelungen und bildet mit dem beigelegten Poster den Kopierschutz. Zuerst muß eine auf dem Bildschirm gezeigte Burg mittels Poster identifiziert werden, danach braucht man nur noch die Daten dieser Burg im Handbuch zu suchen und ein bestimmtes Wort aus diesen Angaben richtig einzutippen. Allerdings muß diese Prozedur nur ein einziges Mal beim Spielbeginn erledigt werden; auf alle Fälle ist das angenehmer als der Kopierschutz per Keydisk. Leider unterstützt auch Sword of Aragon nicht die volle EGA-Auflösung.


Baal (Fantasy-Action)

Hier handelt es sich um ein eindeutiges EGA-Massaker. Wer die Action eines Ballerspiels liebt und sich an der blutrünstigen Thematik nicht stört, wird an der tollen Grafik mehr Freude haben als an der Bedienung.


Menace (SF-Action)

Gleiche Thematik und gleicher Hersteller wie bei Baal. Mit einem Sonic-Glider gilt es den furchtbaren Planeten Draconia ausradieren. Menace bietet wieder ganz hervorragende EGA-Grafiken und wird Action-Freaks wohl zufriedenstellen, obgleich auch die Bedienung verbesserungswürdig ist.


Dezember 1989


Menü oder … la carte?

Die oberste Prämisse einer Benutzeroberfläche sei es, die Bedienung eines Programms zu vereinfachen. Oft genug komme es jedoch vor, daß der Anwender in einem Wust von Menüleisten, Menüs und Untermenüs, durch den er sich klicken muß, die gesuchte Programmfunktion umständlicher erreicht, als wenn er den direkten Befehl per Tastatur eingäbe. Ein gute grafische Benutzeroberfläche kann ein Gewinn für - fast - jede Software und damit für den Anwender sein. Ideal wäre eine einheitliche Oberfläche für alle Software-Produkte, die die Vorzüge des großen Wiedererkennungseffekts und damit der geringen Einarbeitungszeit und der leichten Bedienbarkeit miteinander verknüpft. Ein erster Schritt zum Standard in Sachen Bedieneroberfläche geschieht ja bereits mit dem Presentation Manager von OS/2, mit Windows und der SAA- Oberfläche, die sich immer mehr durchsetzt.


Aktuelles.


Schnelligkeit hat seinen Preis. Der Copam 386-V-330 ist mit seinen 33-MHz-Taktfrequenz und 8,5 MIPS Rechenleistung für rechenintensive Aufgaben im CAD-, CAM- und CAE-Bereich sowie als Netzwerk-Server ausgelegt. In der Standardausführung kostet der Rechner 13.950 Mark.


Siemens rüstet zur 80386-Klasse auf. Die PCD-Familie von Siemens bekam Zuwachs. Der PCD-3MSX und der PCD-3M runden die PCD-Familie nach oben hin ab. Das MSX-Modul arbeitet mit dem 80386SX-16MHz von Intel und wenn das zu schnell ist, läßt sich die Taktrate auf 8 MHz umschalten. Der Rechner kostet 8.926 DM. Das Modell PCD-3M ist ein kompakter Desktop-Rechner mit dem 32-Bit- Mikroprozessor 80386, der mit 20 MHz getaktet ist. Bei diesem Computer ist sogar schon eine Festplatte mit 40 MByte Kapazität eingebaut. Die Siemens AG verlangt für den PCD-3M knapp 13.100 Mark.


Netzunabhängiger Laptop mit Gasplasma-Bildschirm. Toshibas T3100SX ist der erste Laptop mit einem hochauflösenden Gasplasma- Bildschirm, der mehrere Stunden lang unabhängig vom Stromnetz betreiben werden kann. Der T3100SX ist bei einem Listenpreis von 14.227 Mark eine vollwertige Alternative zu einem Tischcomputer vergleichbarer (80386SX-) Leistung und bietet zusätzlich mit seinen 6,8 kg den Vorteil der Portabilität.

Omnipage Pro - die Texterkennung mit Feature Recognition. Omnipage von Ceare wird nun in der Version 2.0 auch für DOS-Rechner angeboten. Das OCR-Programm unterstützt die 300-dpi-Scanner von Siemens, HP, Microtek, Agfa und auch andere, die unkomprimierte TIFF-Formate erzeugen. Die Bedienung mit der Maus ist denkbar einfach und Windows-unterstützt. Eine Runtime-Version dieser Microsoft-Oberfläche ist im Lieferumfang von Omnipage enthalten. Durch die Konturenerkennung statt des Pattern Matchings kann auf zeitintensive Trainingsprogramme verzichtet werden. Die Fehlerrate ist dabei gering.


Buntes.


Viel wenig. Zu viel und gleichzeitig zu wenig ist den Lesern der britischen Computerspielezeitschrift 'The One' der PC-Teil. So schrieb ein Leser aus Aberdeeshire: "Liebe 'The One'. Ich bin ein PC-Besitzer. Alex Walker. P.S. Ich weiß, warum Ihr Magazin 'The One' heißt - weil Sie genau ein PC-Spiel pro Monat testen!" Der nachfolgende Leserbrief konterkarierte Alex' Meinung: "Ihre Zeitschrift hat den größten PC-Teil von allen Spielemagazinen, die ich bisher gelesen habe. Paul Chew, Perth, Australien". Tatsächlich geben sich die meisten englischen Spielezeitschriften mit dem PC nicht ab. So ist eben das eine Spiel pro Monat der größte PC-Spieleteil, den man in England und Australien bekommen kann.


Runter kommen sie immer. Auf der Computermesse Systems wurden von Micropro als Werbemittel kleine 'Wordstar-Flieger' verteilt. Ein solcher Flieger wird mittels Gummi loskatapultiert und sollte dann eine Weile segeln. Allerdings neigten manche Exemplare bei 90 Prozent der Starts zu Abstürzen. Kommentar der Micropro-Pressesprecherin Agnes Weigand: Im nächsten Release sind sie absturzfrei".


IBM-Methusalem Den ältesten IBM-PC unter den Lesern eines deutschen Computermagazins besitzt Harald M. aus dem niederbayerischen Vilshofen. Der IBM-PC mit der Modell- Nummer 5150 und der Serien-Nummer 0123206 wurde in der ersten Hälfte des Jahres 1982 in den USA gekauft und landete dann über mehrere Zwischenstationen glücklich in Niederbayern.

Nur wenige Leser trauten sich mit einem Nicht-IBM-PC am Wettbewerb teilzunehmen und diese hatten dann von vornherein keine Chancen.

Besitzer eines IBM-XT (Modell 5106) fielen auch sofort aus dem Rennen, weil dieser Computer erst seit 1983 produziert wurde. Die IBM-Portable-PC (Modell 5155) gibt es gar erst seit 1984.

Und alle in Schottland produzierten IBM-PC (erkennbar am Typenschild und an den ersten Stellen ("55") der Seriennummern hatten kein Glück, obgleich die niedrigste Serien-Nummer 55000617 lautete: Die schottische IBM-Produktion läuft nämlich erst seit 1984.

So blieben nur die Original-IBM-PC aus amerikanischer Produktion (ab 1981) in der engeren Wahl. Zweiten und dritten Platz belegten übrigens IBM-PC mit den Serien-Nummern 0134786 und 0138677.


Wichtige Hinweise: Leserforum. Es gibt übrigens viele Festplatten, die beim Abschalten der Stromzufuhr die Köpfe selbsttätig in die Parkposition ziehen. Solche Platte geben nach dem Ausschalten des Rechners ein vernehmbares Rattern von sich. Dieses Geräusch rührt von einer Anschlagfeder her, gegen die der Schreib-/ Lesekopf gezogen wird. Beim Abschalten des Stromes wird der Motor automatisch zu einem Dynamo umfunktioniert. Die verbleibende Energie der sich drehenden Platten wird in Strom für den Parkvorgang umgewandelt. Festplatten des Herstellers Seagate sind beispielsweise häufig mit dieser Einrichtung versehen.


Eiskalt erwischt: Lange Wartezeit beim Booten. Beim Booten meines Schneider PC 1512 kann es passieren, daß ich bei geringen Raumtemperaturen vom Einschalten bis zum tatsächlichen Booten des Systems bis zu zehn Minuten warten muß. Bei Temperaturen um 25 Grad Celsius bootet der Rechner jedoch sofort nach dem Einschalten. Wer kann mir eine Erklärung oder einen Hinweis zur Lösung dieses Problems geben? Armin K. [Alaska?]

Diese Erscheinung liegt an der - wenn auch minimalen - thermischen Ausdehnung der Festplatte, die sich erst bei "Betriebstemperaturgröße" lesen läßt. Generell sollte eine Festplatte bei der Temperatur formatiert werden, bei der sie auch später betrieben wird. Die Redaktion.

Infos statt Bananen. Von meinem letzten Sonnabendtrip, meinen ersten in die BRD beziehungsweise in ein westliches Land überhaupt, habe ich mir Ihr Computermagazin mitgebracht, das ich früher ab und zu geschickt bekam. Für mich sind Informationen wichtiger als eine Staude Bananen, auch wenn mich diese Einstellung mehr kostet - zumal in wertvollen D-Mark. Frank W., DDR.


PC-Produkte des Jahres 1989.

Nachdem 1988 bereits 2.000 Leser eines führenden deutschen Computermagazins bei der Wahl der PC-Spitzenprodukte des Jahres ihre Stimme abgegeben hatten, waren es 1989 fast 3.500 Leser.

Personal-Computer des Jahres 1989: IBM PS/2-Modell 70 486

Peripheriegerät des Jahres 1989: Color-Monitor NEC Multisync 3D

Erweiterungskarte des Jahres 1989: Grafikkarte Video Seven VEGA-VGA

Anwendungsprogramm des Jahres 1989: Textverarbeitung Microsoft Word 5.0

Programmiersprache des Jahres 1989: Borland Turbo Pascal 5.5

Utility des Jahres 1989: Central Point PC Tools Deluxe 5.5



Massenspeicher.


Harter Plattentest. Das Angebot an Festplatten wächst ständig. Es umfaßt besonders preiswerte und besonders schnelle Modelle ebenso wie Festplatten mit besonders großer Speicherkapazität. Für den Test wurden Modelle ab 40 MByte Kapazität ausgewählt, weil diese Festplatten das beste Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen. Diese Festplatten sind nicht nur als erster Massenspeicher in einem Computersystem interessant; auch wenn Sie Ihren Rechner mit einer zweiten Festplatte aufrüsten möchten, stellen 40 MByte einen guten Mittelwert dar.

Im Laufe der Zeit werden die Programme immer leistungsfähiger und benötigen damit auch mehr Speicherplatz. Ein sinnvolles Arbeiten ist mit den meisten Programmen Ende 1989 ohne Festplatte kaum mehr denkbar.

Als besonders preiswertes Modell ist Seagate-ST-251-Festplatte zu bezeichnen, die in zwei Ausführungen angeboten wird. Getestet wurde die schnellere Version, die wohl als preiswerteste ihrer Klasse bezeichnet werden kann. Dafür muß man allerdings ein recht lautes Laufgeräusch in Kauf nehmen. Bei einigen älteren Exemplaren dieses Modells in der Redaktion kam es sogar vor, daß der Geräuschpegel plötzlich so stark anstieg, daß es sich dabei nicht mehr arbeiten ließ. Wie bei jeder Festplatte von Seagate wird auch zur ST 251 das Installationsprogramm 'Disk Manager' von Ontrack Software mitgeliefert. Die Schreib-Leseköpfe der ST 251 werden nach dem Ausschalten der Festplatte automatisch auf einem nicht benutzten Zylinder geparkt. Listenpreis: 789 DM.

Durch besonders gute Verarbeitung, geringe Wärmeentwicklung und niedriges Laufgeräusch fällt die Festplatte MK 134 FA von Toshiba positiv auf. Außerdem war diese Festplatte mit einer mittleren Zugriffszeit von 23,6 Millisekunden die schnellste im Test. Die MK 134 FA ist außerdem mit einem sogenannten "Headlift" versehen. Dabei werden die Schreib-/Leseköpfe beim Abschalten des Computers automatisch von der Plattenoberfläche abgehoben und verriegelt. Listenpreis: DM 1.307,60.

Die Installation der NEC-Festplatte D3142 gestaltet sich mit Hilfe einer speziellen Version des Programms "Speed Stor" besonders einfach. Angenehm ist auch, daß die sonst zur Laufwerkskonfiguration üblichen Jumper durch einfacher zu bedienende Dip-Schalter ersetzt wurden. Preis: DM 1.020,60.

Die Micropolis 1335 ist schon beinahe ein Oldtimer auf dem Markt der Festplatten. Sie zeichnet sich nicht nur dadurch aus, daß sie als einzige der Testreihe mit allem nötigen Montagezubehör geliefert wird. Sie gilt schon immer als sehr zuverlässiges und stabiles Gerät. Dieser Eindruck stellt sich auch sofort ein, wenn man diese Festplatte zum ersten Mal in der Hand hält. Weil diese Festplatte eine Speicherkapazität von 71 MByte und einen verhältnismäßig hohen MTBF-Wert (Meantime Between Failures) von 25.000 Stunden hat, ist aber der Preis von 1.599 Mark auch durchaus gerechtfertigt.


Filecards - die Fertigfestplatten. Wenn der Rechner nur mit Diskettenlaufwerken ausgestattet ist, dann hat man sicher schon erkannt, daß auf die Dauer um die Anschaffung einer Festplatte nicht verzichtet werden kann. Wer sich nicht zutraut, eine richtige Festplatte selbst einzubauen, für den sind Filecards die richtige Alternative.

Weil der Einbau von Festplatten zeitraubend und für Laien etwas kompliziert ist, haben sich die Festplattenhersteller die Filecard ausgedacht. Eine Filecard, auch 'Incard' genannt, ist eine Festplatte die zusammen mit dem Controller auf einer Steckkarte sitzt. Damit wird der Einbau denkbar einfach: Computergehäuse öffnen, die Filecard in einen freien Steckplatz schieben und das Gehäuse wieder zuschrauben. Allerdings sind die Filecards sehr lang (wie eine Steckkarten an deren Ende noch eine vertikale Festplatte hängt) und schwer. Wegen der überstehenden Festplatte wird in der Regel der benachbarte Steckplatz unbenutzbar. Man kann bei einer Filecard wegen der von außen nicht sichtbaren Kontrolleuchte auch nicht einfach erkennen, ob gerade auf die Festplatte zugegriffen wird. Filecards gibt es von Seagate, Peacock und Western Digital. Sogar in SCSI- Ausführung mit einer Datentransferrate von über 669 KByte pro Sekunde. Die Preise liegen zwischen 695 und 1.395 Mark bei Kapazitäten von 20 bis 48 MByte.


Diskettenlaufwerke. Die Kodak-Tochtergesellschaft Verbatim bietet seit einiger Zeit 10-MByte- Diskettenlaufwerke und dazu passende Disketten an. Selbst eine 20-MByte- Version existiert bereits. Datensicherung mit dieser Hardware ist bereits für den professionellen Bereich geeignet.

Von der Bernoulli-Box wird sowohl eine 20- als auch eine 44-MByte-Version angeboten. Beide Ausführungen sind etwa als Einbaugerät oder als externes Doppellaufwerk mit eigenem Gehäuse erhältlich. Die Bernoulli-Box zeichnet sich durch geringe Zugriffszeiten verglichen mit den Verbatim-Laufwerken aus. Dafür ist sie aber auch teurer: Der Preis der Einzelausführung beläuft sich auf etwa 5.340 Mark, der Datenträger dazu kostet etwa 336 Mark pro Stück.

Eine Alternative dazu sind die sogenannten Wechselfestplatten. Das sind Festplatten, die relativ einfach ausgewechselt werden können, also nicht im direkten Sinn fest installiert sind.


Festplatten. Noch 1979 galten Festplatten noch als eventuell sogar überflüssiger Luxus. War früher jeder PC-Besitzer bereits stolz auf seine 5-MByte-Festplatte, so gehören mittlerweile Festplatten ab 20 MByte aufwärts zur Standardausrüstung. Ein PC ohne Festplatte ist 1989 fast nur noch so viel wert, wie ein Auto mit nur zwei Rädern. Die Software wird nämlich immer umfangreicher, so daß die Arbeit mit den langsamen Diskettenlaufwerken zur Tortur ausartet. Aus diesem Grund geht die Tendenz hin zu immer mehr Speicherkapazität und immer schnelleren Festplatten. Waren vor zwei bis drei Jahren noch Festplatten mit 20 MByte Kapazität die Norm, so sind es heute Platten mit einer Größe von 30 oder gar 40 MByte. Ein Ende dieser Entwicklung ist noch nicht abzusehen.


Compact Disc. Die CD ist nicht nur für Musik geeignet sondern hat das Zeug zum Speichermedium der Zukunft. Die rasante Weiterentwicklung der Computertechnik führt dazu, daß die elektronische Datenverarbeitung immer höhere Datenmengen erfaßt und speichert. Ausgefeilte problemorientierte Programme für wichtige Anwendungsgebiete fordern viel Speicherplatz, was die Nachfrage nach Massespeichern mit hoher Kapazität auf kleiner Fläche verstärkt. Die aus dem Audio-Bereich bekannte CD-Technik scheint eine Lösung dieses Problems zu sein: ein durchdachtes Konzept und die überzeugenden Leistungsmerkmale kündigen den Durchbruch auch auf dem Computersektor an. Sogar die Gefahr eines Headcrash ist bei CDs fast ausgeschlossen. Doch scheint die augenscheinliche Perfektion der CD einigen Kreisen ein Dorn im Auge zu sein. 1988 kamen Gerüchte in Umlauf, die besagten, daß die Farben des Aufdrucks, die sich auf der nichtbespielten Seite des Datenträger befinden, ätzend seien. Im Laufe der Zeit würden dadurch die digitalen Informationen auf der anderen Seite der Compact Disc zerstört. Diese Aussage schockierte natürlich alle Besitzer von CD-Laufwerken, die ihre Geräte auf dem Audio- und Computersektor einsetzten. Doch dieses Gerücht entbehrte jeder Grundlage. Die Beschriftung greift weder Lack- noch Aluminiumschicht der CD an. So bleibt anzumerken, daß der Compact-Disc-Technik nach dem Boom auf dem musikalischen Gebiet auch eine glänzende Zukunft im Computerbereich bevorsteht. Die anfänglichen Schwierigkeiten und Kompatibilitätsprobleme, die in der mangelnden Kommunikationsfähigkeit der Herstellerfirmen untereinander begründet sind, beseitigt jetzt ein Standardisierungsabkommen weitgehend. Mit fast allen CD-Laufwerken erhält man beim Kauf Treiberprogramme, die es ermöglichen, ein CD-Laufwerk wie eine Festplatte anzusprechen. Die CD-Technik hat sich jetzt schon zu einem universellen Speichermedium entwickelt, das den Umgang mit großen Datenmengen beschleunigt und wesentlich vereinfacht. Die hohe Speicherkapazität des kleinen Datenträgers und der von Anfang an erfreuliche Bedienungskomfort im Verbund mit der akzeptablen Geschwindigkeit eröffnen den Programmierern und Benutzern ungeahnte Möglichkeiten. Gute Retrieval-Programme, die den Zugriff des Computers auf die CD regeln, und das jetzt schon relativ niedrige Preisniveau machen die neue Technik auch für semiprofessionelle Computerbesitzer und Hobbyanwender interessant. Aufgrund des kompakten Konzepts läßt sich über die Zukunft der Speichertechnologie spekulieren, die Komplettlösungen mit Hypertext- Datenbanken, mehrsprachigen Wörterbüchern sowie detaillierten und zahlreichen Grafiken bieten wird. Die einzige Einschränkung, die auf CD-Laufwerke bisher zutrifft, liegt darin, daß man diesen Datenträger nicht beschreiben können. Doch dieses Manko kompensieren Neuentwicklungen der marktbestimmenden Weltfirmen. Bleibt nur zu hoffen, daß wiederbeschreibbare optische Datenträger und die zugehörige Hardware in Zukunft für zivile Preise zu erhalten sind. Wenn dieses Kriterium erfüllt wird, steht dem Siegeszug der CD auf dem Computersektor nichts mehr entgegen.


Software.


Das bessere DOS. Die Software-Schmiede Digital Research (DR) hatte bereits Erfahrung mit Betriebssystemen für Mikrocomputer, als es noch keinen PC gab. CP/M hieß das Betriebssystem von Gary Kildall für den 8-Bit-Computern. Auch wenn Microsoft das PC-Rennen machte, so ist mit DR-DOS 3.41 doch ein gelungenes und preisgünstiges Betriebssystem auf dem Markt, das von vielen PC- Herstellern gerne mitgeliefert wird.

MS-DOS von Microsoft erhält ernsthafte Konkurrenz, seit PC mitunter auch mit dem Betriebssystem von Digital Research über den Ladentisch gehen. Daß MS-DOS keineswegs üppig mit Komfort ausgestattet ist, bemerkt jeder, der damit arbeitet. Seine Kommandos besitzen keine Hilfsfunktion, die Kommandozeile verfügt nur über unzureichende Editiermöglichkeiten, und manche Funktionen (zum Beispiel der Tree-Befehl und "edlin") sind schlicht eine Zumutung für den Anwender. Wieder andere Funktionen fehlen (Installationsprogramm, Unterverzeichnisse in einem Aufwasch löschen, Paßwortschutz für einzelne Dateien und so weiter). Nun unterscheidet sich DR-DOS keineswegs gravierend von MS-DOS: Dieselbe Software fühlt sich unter beiden Basissystemen wohl. Auch die Systemkommandos sind weitgehend identisch. Nur bietet das durchdachte DR-DOS eben das gewisse Etwas, das den Umgang mit dem Betriebssystem angenehmer macht - zumindest im Vergleich zu MS-DOS.


Shareware. Zum Glück brauchen Anwender nur selten Disketten kopieren! Aber wenn, dann ist 'Diskcopy' von MS-DOS nur notdürftig ausgestattet. "Was soll ein Programm denn mehr können als Disketten kopieren?" wird man sich vielleicht jetzt fragen. Ganz einfach: mehrfach kopieren ohne jedesmal neu einzulesen, oder bei AT- Disketten immer wieder nur den Arbeitsspeicher zum Lesen zu verwenden und anderes mehr. Dafür gibt es die Shareware-Programme 'EZ-Copy lite', 'Agathe', 'Dup', 'Disk- Doubler'und 'CopyMaster', für die man Registriergebüheren zwischen knapp fünfzig Mark und 39 Dollar zahlen muß.


Der Commander. Der Norton Commander hat in letzter Zeit starke Konkurrenz erhalten (z. B. Magellan, PC Tools 5.5, usw.). Mit der neuen Version 3.0 versucht Peter Norton wieder die Führungsposition zu erobern: Mit zahlreichen Programmdateien zum Anschauen vieler, verschiedenartig formatierter Dateien, mit einem PC-Link- und einem DFÜ-Modul hat der auch im Detail verbesserte Commander 3.0 dazu die besten Chancen. Die englische Version des Norton Commander 3.0 kostet 359 DM.


DFÜ.


Crosstalk for Windows. Das Terminalprogramm "Crosstalk" gehört mit Sicherheit zu den Klassikern unter den kommerziellen Terminalprogrammen. Bereits 1983 Jahren erschien die erste Version von Crosstalk. Die soeben vorgestellte, neueste Fassung wurde für die grafische Benutzeroberfläche Windows von Microsoft entwickelt und fügt sich hervorragend in diese Umgebung ein.


Galactic Warzone. Online-Spiele sind, wie der Name schon vermuten läßt, Spiele, die per DFÜ in einer Mailbox ablaufen. Immer mehr Systeme bieten solche Spiele an, auch wenn diese vor allem der Bereicherung der Deutschen Bundespost dienen. Sehr großer Beliebtheit erfreut sich derzeit "Galactic Warzone" der Nachfolger des weitverbreiteten "Trade Wars". In Galactic Warzone fliegt der Spieler mit seinem Raumschiff durch den Weltraum und versucht durch Handel und geschickte Kriegsführung das Universum zu erobern.


Akustikkoppler. Es gibt Fälle, für die die stationäre Installation eines Modems ungeeignet ist. Für diese Zwecke bietet sich der Kauf eines Akustikkopplers an. Das 'Dataphon 2400B' ist postzugelassen und kostet nur 648 Mark. Es bietet 300, 1200 und 2400 Baud vollduplex, sowie die Möglichkeit, das Btx-Modem DBT03 der Deutschen Bundespost anzuschließen. Im Gegensatz zu einem Modem kann ein Akustikkoppler allerdings nicht selbsttätig wählen oder einen Anruf entgegennehmen. Für Einsteiger, die ohne große Bastelarbeiten an der Telefonsteckdose das Medium DFÜ einfach einmal ausprobieren möchten, stellt ein Koppler jedoch einen guten Kauf dar.


Spiele.


Fantasy-Rollenspiele haben Hochkonjunktur. Noch vor allen anderen Produkten erkämpfen sich die Fantasy-Epen aus dem Hause SSI die ersten Plätze. So übertrifft 'Curse of the Azure' selbst seinen Vorgänger 'Pool of Radiance'.


Carrier Command (Strategie/Simulation von Rainbird)

Carrier Command gewährt durch seine Komplexität - immerhin ist man der Captain eines computerisierten Flugzeugträgers - lang anhaltenden Spielspaß erster Klasse. Ein Angriff verlangt eine lange und kluge Planung, aber auch wer in erster Linie Action liebt kommt auf keinen Fall zu kurz: Die Angriffe muß man selbst fahren oder fliegen. Doch nicht nur die Handlung ist spannend, auch alle CGA-/EGA-Grafiken sind perfekt animiert.


Legend of Djel (Fantasy-Adventure von Tomahawk)

Legend of Djel ist ein hochwertiges Fantasy-Adventure. Das Spiel wird auf zwei 5 1/4-Zoll-Disketten ausgeliefert mit einem kleinen Handbuch und einer riesigen Farbcodetabelle für den Kopierschutz. Gesteuert wird das Spiel sehr angenehm mit der Maus. Djel baut hauptsächlich auf grafische Effekte, das heißt es stehen nicht sehr viele Befehle zur Verfügung, worunter schließlich auch der Spielspaß leidet. Die EGA-/VGA-Grafiken sind jedoch geradezu umwerfend. Die Programmierer beschränkten sich aber nicht etwa nur auf eindrucksvolle Bilder, sondern sie haben auch phantastische Überblendungen und Drehungen im Repetoire. Den Sound des Spieles kann man dagegen getrost vergessen. Das Spiel läßt sich problemlos auf die Festplatte kopieren. Nach dem Start folgen die Kopierschutzabfragen. Das ist eine relativ angenehme Art des Kopierschutzes.


EGA-Spielesammlung (Systhema Verlag - Preis DM 49,80)

Jeder PC-Spieler kennt die Formel: "EGA = 16 Farben + hohe Auflösung = viel Spaß". [Ähmm ...]

'EGA-Roids' ist die perfekte Umsetzung des Videospielklassikers 'Asteroids'.

'EGA-Trek' ist der TV-Serie Star Trek nachempfunden und wohl die bisher gelungenste PC-Umsetzung dieses Themas.

'Captain Comic' ist ein witziges Such- und Labyrinthspiel, das einen garantiert für mehrere Wochen an den PC kettet. Captain Comic, der kleine Superheld, ist ausgezogen um die verlorenen Schätze des Planeten Osmoc auf Tambi zu finden. Das Jump-and-Run-Abenteuer bietet tolle Animation, viele Rätsel und geheimnisvolle Locations.

Weitere Titel dieser Sammlung sind 'Black Jack', 'Mah Jongg', und die mehr oder weniger witzigen Grafikdemos 'Sine' und 'Splat'.


Curse of the Azure (Rollenspiel von Strategic Simulations Incorporated - SSI)

Die Vorlage für dieses Fantasy-Computerabenteuer liefert das Rollenspiel 'Advanced Dungeons & Dragons' (AD&D), das allerdings nichts mit Computern zu tun hat, sondern "nur" mit Menschen gespielt wird. Wer die dicken Regelbücher von AD&D kennt (mehrere hundert Seiten voller Monster und Zaubersprüche), wird sich in Curse of the Azure heimisch fühlen. Curse of the Azure garantiert anhaltenden Spielspaß und wartet mit vielen kleinen Höhepunkten vor der endgültigen Entscheidung auf.


Test Drive Car Disk (Add On zu Test Drive II von Accolade)

Einem Sammlung von Sportwagen für 'Test Drive II'. Im einzelnen handelt es sich um die 63-er Corvette, den Dodge Charger Daytona, den Shelby GT500 Cobra, den Pontiac GT und den ZL-1 Camaro. Jeder Test-Drive-II-Pilot wird seine helle Freude an diesen neuen Modellen haben. Wo sonst bekommt man schon fünf verschiedene Traumwagen in unbegrenzter Stückzahl für etwa 50 Mark?


Hoyle Official Book of Games (Kartenspiel von Sierra)

18 verschiedene Computermitspieler, darunter illustre Charakter aus den bekannten Sierra-Spielen, wie z. B. Larry Laffer, Roger Wilco, King Graham und Rosella. CGA-Grafik. Unterstützt AdLib und Roland MT-32.



Wow, auch diesmal wieder: Das fast schon traditionelle Nachwort des Autors.

Zunächst gilt mein ganz besonderer Dank 'LighTNing of DESTiNY Productions' für seine freundlichen Mails und die Unterstützung.

Was ich damals allerdings noch nicht ahnen konnte, ist die Tatsache, daß ich während der Recherchen und des Schreibens dieser fünften DOSZeit-Folge enorme Probleme bekam, was meine dafür zur Verfügung stehende Freizeit angeht.

Anders ausgedrückt: Ich konnte fast nicht mehr die Zeit für diese Folge aufbringen und wenn Woche um Woche vergeht, und man im Text kaum weiterkommt, dann ist das ziemlich frustrierend.

Dazu kam der Umstand, daß Hugi nur noch unter Windows laufen sollte; manche Hugi-Leser werden es sicherlich schon bemerkt haben: Ich bin kein Freund von Microsoft und das chaotische "Betriebssystem" Windows ist mir ein Greuel. Tatsächlich würde es mir schwerfallen für ein "WinMag" zu schreiben, obwohl es auch seine Vorteile hat, wenn Hugi ganz auf diese Mainstream-Plattform umgestellt wird; das ist unbestritten.

Schweren Herzens teilte ich Adok mit, daß ich mich, wegen der oben genannten Gründe, nach Ausgabe 18 weitgehend aus dem Hugi-DiskMag zurückziehen werde. Es fällt mir immer schwer, begonnene Projekte vorzeitig zu beenden und gerade in den großartigen Hugi habe ich inzwischen etwas Zeit und Arbeit investiert. Nach einigen Ausgaben, zu denen man ein paar hundert KByte beigetragen hat, fällt so ein Ausstieg gar nicht mal so leicht.

Inzwischen hat Adok einiges am Hugi-Konzept verändert. So soll unter anderem der "German Part" als eigenständiger "hugi.ger" erscheinen, ohne Zeitdruck und ohne eine bestimmte Mindestgröße, quasi ein richtiger "hugi leger". Und hugi.ger soll auch im HTML-Format erscheinen! Das heißt, Hugi kann plattformunabhängig mit einem (Freeware-)Browser gelesen werden. Sogar unter DOS mit dem schnellen "Arachne" (Shareware, glaube ich).

Ich finde diese Änderungen sehr gut und hoffe, daß der deutsche Hugi davon profitiert und wieder mehr interessierte Leser und Autoren bekommt.

Auch meine Ausstiegsgründe sind damit eigentlich nicht mehr sonderlich stichhaltig. Trotzdem: Ich hatte mich auch über mehr frei verfügbare Freizeit gefreut - ich habe ja auch noch andere Interessen und Hobbys [Fenster einschmeißen?!].

Mal sehen, Weihnachten habe ich ein paar Tage frei, und wenn ich selbst die ganze Sache mit den Artikeln lockerer angehe, also z. B. die DOSZeit-Serie auch mal entfallen darf, dann sollte es eigentlich auch für mich wieder ohne allzu großen Streß möglich sein, weiter als Hugi-Autor tätig zu sein.

Seid also bitte nicht enttäuscht, falls Euch "Jabberwocky" vorerst doch noch erhalten bleiben sollte...

Ansonsten bleibt dem Hugi treu und laßt auch die deutsche Ausgabe nicht untergehen. Und unterstützt die Computer-Flohmarkt-Aktiven, damit sie jetzt nicht aufgeben.


Jabberwocky