Der MOS 6567/6569 Videocontroller (VIC-II)
und seine Anwendung im Commodore 64
Inhalt
3. Funktionsweise des VIC
3.14. Effekte/Anwendungen
3.14.2. FLD
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Beim Aufbau der Grafik nach Textzeilen orientiert sich der VIC ausschließlich am Auftreten der Bad Lines: Eine Bad Line gibt das "Startsignal" für die Darstellung einer Textzeile. Durch geeignetes Ändern von YSCROLL (in Register $d011) kann man den Bad-Line-Zustand unterdrücken (siehe 3.5.) und beliebig verzögern. Man kann so genau steuern, in welchen Rasterzeilen Bad Lines auftreten sollen und damit, ab welchen Rasterzeilen der VIC jeweils eine Textzeile darstellen soll. So läßt sich der Abstand zwischen zwei Textzeilen beliebig vergrößern, wenn man die nächste Bad Line nur lange genug zurückhält. Dieser Effekt wird als "Flexible Line Distance" (FLD) bezeichnet.

Läßt man z.B. im ganzen Bildschirm nur drei Bad Lines bei den Rasterzeilen $50, $78 und $a0 zu, so stellt der VIC auch nur drei Textzeilen jeweils an diesen Positionen dar. Dazwischen ist der Sequenzer im Idle-Zustand.

Verzögert man nur das Auftreten der ersten Bad Line, kann man die komplette Grafikdarstellung um große Distanzen nach unten scrollen, ohne auch nur ein Byte im Grafikspeicher zu verschieben.